Forschung

Maisanbau vor 4000 Jahren nachgewiesen

28.06.2006

Die Geschichte des Maises ist um ein bedeutendes Kapitel reicher. Vor 4000 Jahren, also rund 1000 Jahre früher als bisher angenommen, haben die Peruaner in den Anden bereits Mais angebaut und ihn verzehrt, berichtet das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK). Nach einem Bericht der Zeitschrift Nature entdeckte ein US-Forscherteam um Linda Perry vom Archaeobiology Program des Department of Anthropology des National Museum of Natural History der Smithsonian Institution in Washington die Maisspuren in der Siedlung Waynuna an den Hängen des Cerro Aycano in Südperu. Dort hatte das Forscherteam die Ruine eines 4000 Jahre alten Bauernhauses bei Ausgrabungen auf Mikrofossilien untersucht. Dabei entdeckten sie auf dem Fußboden Spuren von Stärkekörnchen von Mais, Kartoffeln und der Pfeilwurzel. An Steinwerkzeugen fanden sich Reste von Maismehl. Daraus schlossen sie Wissenschaftler, dass die Bewohner den Mais vermutlich zu Brot verarbeitet hätten. Neben der Maisstärke ließen sich anhand von Sedimentgesteinen auch Maisblätter und -kolben nachweisen. Man geht daher davon aus, dass die Peruaner in Waynuna auf etwa 3.625 Meter Höhe vor rund 4000 Jahren Mais und in den höher gelegenen Regionen bis 4000 Meter auch Kartoffeln angebaut haben. Die in der Ruine ebenfalls nachgewiesene Pfeilwurzel kann aber in dieser Höhe nicht gewachsen sein. Sie entwickelt sich nach Angaben der US-Forscher als Gewächs des Regenwaldes nur bis etwa 1000 Meter Höhe. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass man bereits damals eine Art Warenverkehr kannte. Die Entdeckung der US-Forscher ist der früheste Beweis für Landwirtschaft in den Anden.