Trocknungskosten

Der hohe Anteil der Trocknungskosten an den Stückkosten bei der Produktion von Körnermais bedingt eine genaue Untersuchung der Preise von Trocknungsbetrieben. Die Trocknungskosten je Prozent Erntefeuchte sind entscheidend für die Beurteilung, wobei die Qualität der Trocknung (Temperatur, Einhaltung von 86 % Trockensubstanz) ebenso zu berücksichtigen ist.

Die starke Erhöhung der Preise für Gas und Heizöl in den letzten Jahren hat die Trocknung von Körnermais stark verteuert. Energie macht gut ein Drittel der Gesamtkosten während der Trocknung aus. Ein Vergleich zwischen den verschiedenen Trocknungsanbietern - ggf. überregional nach Absatz - kann sich durchaus lohnen.

 

Beispiele für Tocknungskosten von Körnermais bei unterschiedlichen Erntefeuchten und verschiedenen Kosten je % Feuchte in €/dt bezogen auf Trockenmais (15 %). Diese Werte haben auch nach den volatilen Energiepreisen von 2022 weiterhin ihre Gültigkeit.

 

Erntefeuchte in %Barème04 (Frankreich)8 Cent je % Feuchte10 Cent je % Feuchteteuerste Trocknung
351,892,553,254,19
301,572,152,753,52
251,251,752,253,26

 Quelle: Fachzeitschrift "mais" 3/2005

 

Die Trocknung kann bei anhaltend hohen oder noch steigenden Energiepreisen für den Körnermais zur Kostenfalle werden, da dann die Produktion auf weniger energieabhängige Verwertungsformen oder auf in Konkurrenz stehende Kulturpflanzen verlagert wird. Um so mehr sind alternative Verfahren (Crips, Säurekonservierung) in den betrieblichen Überlegungen einzubeziehen.

 

Überregionale Einschätzung 

  • Erreicht der Körnermaisertrag nur 80 dt/ha, so bleibt für die Trocknung kein ausreichender Betrag übrig, wenn Mais gegen mittlere und gute Getreideerträge konkurriert.
  • Bei 95 dt/ha konkurriert Mais bei mittleren Trocknungskosten erfolgreich gegen durchschnittlichen Weizen.
  • Bei 110 dt/ha Maisertrag verträgt der Mais gegenüber mittlerem Weizen auch höhere Trocknungskosten.
  • Bei sehr hohen Maiserträgen bleibt Körnermais allen konkurrierenden Kulturen überlegen.