Schädlinge/Krankheiten

Obwohl Mais eine Kultur mit vergleichsweise geringer Anfälligkeit gegen Krankheiten und Schädlinge ist, treten lokal Krankheiten und Schaderreger auf, welche ab einer gewissen Befallshöhe einen negativen Einfluss auf den Ertrag und die Qualität des Erntegutes sowie der Folgefrüchte haben.

Auf den folgenden Seiten erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Krankheiten und Schädlinge im Mais, ihre besonderen Merkmale und das durch sie hervorgerufene Schadbild. Weitere Schadursachen und Hinweise zur Bekämpfung gemäß dem integrierten Pflanzenbau finden Sie in der "Leitlinie zum integrierten Pflanzenschutz im Mais".    

Drahtwürmer                    

Auftreten: Erste Schadsymptome zeigen sich bei den Maispflanzen schon kurz nach dem Auflaufen. Die Pflanzen bleiben im Wachstum stehen und weisen braun verfärbte Blätter auf. Beim Nachgraben finden sich an und um die Pflanzen 2–4 cm lange drehrunde gelbbraune Larven, die die Maispflanzen anfressen. Beißt sich der Drahtwurm senkrecht von unten nach oben durch den Wurzelkopf in den Trieb, sterben die Pflanzen ab. Dieses Schadbild kann mit Auflaufkrankheiten oder Fritfliegenfraß verwechselt werden. In der Regel erfolgt der Befall von der Seite. Dann sterben zunächst die zerbissenen äußeren Blätter ab. Hierbei besteht eine Verwechslungsmöglichkeit mit Erdraupenbefall. Im Verlauf sterben alle befallenen Pflanzen ab.                    

Biologie: Der Drahtwurm ist einer der wichtigsten tierischen Schädlige im Mais. Als Drahtwürmer werden die Larven verschiedener Schnellkäferarten bezeichnet. Ihr Kopf ist mit starken Kauwerkzeugen ausgestattet, mit denen Pflanzengewebe faserig zerkaut wird. Humusreiche und feuchte Böden sind für ihre Entwicklung vorteilhaft.                    

Bekämpfung: Die Schadschwelle im Mais, ermittelt mit Kartoffelködern, liegt bei max. 1–2 Drahtwürmern pro Quadratmeter. Die Ermittlung des Schwellenwertes gestaltet sich jedoch sehr schwierig, da die Verteilung der Drahtwürmer im Feld sehr unregelmäßig ist. Eine geeignete Saatgutbeize ist momentan nicht zugelassen.                     

Kalkstickstoff ist momentan das einzig wirksame Bekämpfungsmittel gegen diesen Schädling. Dabei kann der Kalkstickstoff in Unterfußdüngung, in geringen Abständen neben den Saatreihen oder bei starkem Befall großflächig ausgebracht werden. Während der Umwandlung des Kalkstickstoffs durchläuft dieser mehrere Phasen, in der Cyanamid-Phase wirkt der Dünger toxisch auf den Schädling. Um eine Wirkung des Kalkstickstoffs zu erreichen, muss die Cyanamid-Phase mit der Fraßphase des Schädlings zusammenfallen. Berichte von Praxisanwendungen in Süddeutschland geben Befallsminderungen von 50 bis 60 Prozent an.                    

Erdraupen (Agrotis ssp.)                    

Schädling: "Erdraupen" ist die Sammelbezeichnung der Larvenstadien mehrerer Eulenfalter, insbesondere der Gattung Agrotis. Die Vertreter dieser Familie sind Dämmerungsflieger, die über Tag versteckt in krautigen Pflanzenbeständen leben. Aus der sehr artenreichen Familie wichtige Arten 1. Die Wintersaateule Agrotis segetum. Sie ist der bedeutendste, überall in Mitteleuropa auftretende Eulenfalter, dessen Massenvermehrung vor allem durch Wärme und Trockenheit in der Vegetationszeit gefördert wird. Der düster gefärbte, graubraune Falter fliegt in 2 Generationen von Mai bis Oktober. 2. Das Ausrufezeichen Agrotis exclamationis, ist gekennzeichnet durch die einem Ausrufezeichen ähnliche Zeichnung auf den Vorderflügeln. 3. Die Ypsiloneule Agrotis ipsilon, genannt nach einem Y-ähnlichen Zeichen auf den Vorderflügeln. Diese Eule ist in Deutschland überall heimisch, kann in einzelnen Jahren aber auch in großen Schwärmen aus Südeuropa zufliegen. Raupe: bis zu 5 cm lang, graubraun, wenig gezeichnet und unbehaart. Das Wirtspflanzenspektrum erstreckt sich über alle Kultur- und zahlreiche Wildpflanzen, wobei je nach Falterart eine unterschiedliche Präferenz zu beobachten ist.                    

Schadbild: Die Raupen der genannten Falter fressen sowohl oberirdisch - bevorzugt in den noch eingerollten Blättern des Maises - als auch später unterirdisch am Wurzelhals der Pflanze, der dabei meist völlig durchgebissen wird. Stärkere Blattschäden führen zur Wachstumsverzögerung bei der Pflanze. Fraß am Wurzelhals, der sich bis weit in den Stängelschaft der Pflanze erstrecken kann, führt zum sicheren Absterben der Pflanze. Der Befall beschränkt sich innerhalb eines Feldes meist auf Nester. Da die Larven im Boden von Pflanze zu Pflanze weiter wandern, werden häufig ganze Reihenabschnitte zerstört. Der Befall kann sich in ausgeprägten Befallsjahren über weite Landstriche erstrecken.                    

Biologie, befallsstörende Faktoren: Die Ablage von 800-1000 Eiern pro Falter erfolgt im Juni (bei A. segetum im Juni und August) an Kulturpflanzen und Wildkräutern entweder einzeln oder in Eipaketen. Die ersten beiden Larvenstadien fressen ausschließlich an oberirdischen Pflanzenteilen. Ab dem 3. Larvenstadium werden die Tiere lichtscheu und wandern in den Boden ab. Bei Berührung rollen sie sich sofort spiralförmig ein. Im Boden greifen sie die Maispflanzen am Wurzelhals an und dringen bis in den Pflanzenschaft vor. Gelegentlich kommen sie im Schutze der Nacht zum Fressen auch an die Bodenoberfläche. Zur Überwinterung richten sich die Raupen im Boden glattwandige Erdhöhlen ein. Die Verpuppung erfolgt im April bis Anfang Mai. Einen Monat später beginnt der Falterflug. Im Frühjahr geht von den Larven meist kein Schaden mehr aus.                    

Bedeutung: Erdraupen können in allen Anbaulagen leichte bis schwere Schäden verursachen. Schon stärkere Fraßtätigkeit an den oberirdischen Pflanzenteilen kann zu erheblichen Schäden führen. Wurzelbefall endet in der Regel tödlich für die Pflanze. Wirtschaftlich spürbare Schäden sind bereits bei 2-3 Erdraupen pro Quadratmeter zu erwarten.                    

Bekämpfung: Vögel, Laufkäfer und Schlupfwespen fressen die Raupen während ihrer oberirdischen Lebensphase. In dieser Zeit können auch Fraßinsektizide eingesetzt werden.                    

Fritfliege (Oscinella frit)                    

Schädling: Fliege: 3-4 mm lang, schwarz glänzend. Larve: 4 mm lang, gelblich-weiß, beinlos.                                        

Schadbild: Ab dem 3. Laubblatt des Maises werden die Fraßschäden der ersten Fritfliegengeneration sichtbar. Die Larven fressen sich in der Blatttüte in das Blattgewebe ein. Leichte Schäden beschränken sich auf eine quer zu den Blattadern verlaufende Lochreihe, von der einige parallel zu den Blattadern mehr oder minder tief in die Blatttüte reichende Fraßrinnen ausgehen. Das parallel zu den Rinnen verlaufende Gewebe wird gelb und die Ränder schimmern silbrig. Zu schwereren Schäden kommt es, wenn die Larven den Vegetationspunkt der Pflanze erreichen und dadurch der Haupttrieb zerstört wird. Die Mehrzahl der Pflanzen versucht zwar, diesen Schaden durch Ausbildung von 1-2 Seitentrieben auszugleichen, diese Seitentriebe bringen aber nur stark herabgesetzte Ertragsleistungen.                    

Biologie, befallsstörende Faktoren: Die Fliege legt ihre Eier in die Blatttüten des eben auflaufenden Maises. Die wenige Tage später schlüpfenden Larven versuchen schnellstmöglich, sich zum Halmgrund und damit zum Vegetationspunkt der Pflanze vorzuarbeiten. Das entstehende Schadausmaß hängt wesentlich von dem Zeitraum zwischen dem Beginn der Keimung des Maises und dem Erreichen des 2. Laubblattstadiums ab. Je kürzer dieser Zeitraum, desto günstigere Ernährungsbedingungen scheinen für die Larven gegeben zu sein und desto ausgeprägter entwickeln sich die Schäden. Besonders gefährdet sind Spätsaaten im Mai. Ab dem 4. Laubblattstadium findet keine Eiablage mehr auf dem Mais statt. Die Fritfliege erscheint zwar pro Jahr mit 3 Generationen, die zweite und dritte Generation hat jedoch für den Mais keinerlei Bedeutung.                    

Bedeutung: Die Fritfliege ist der verbreitetste tierische Schädling des Maises. In allen Anbaulagen können alljährlich leichte bis schwere Schäden entstehen. Folgen des mittelschweren bis schweren Befalls sind verminderte Produktion von Pflanzenmasse, keine oder minderwertige Kolben sowie erhöhte Anfälligkeit gegenüber Maisbeulenbrand.                    

Bekämpfung: Als sicherste und umweltverträglichste Methode gilt die Saatgutinkrustierung mit Insektiziden; eine weitere Möglichkeit stellt die Ausbringung von Granulaten zur Saat dar; nach erkennen der ersten Schadsymptome ist keine Bekämpfung mehr möglich.                    

Kolbenfäulen (Fusarium ssp. u. a.)                    

Schadbild: Kolbenfäulen werden von verschieden Erregern hervorgerufen und sind häufig an weißlich, lachs- bis zimtfarbenen Belägen der Lieschen zu erkennen. Unter den Lieschen ist der Kolben teilweise oder vollständig von einem dichten Pilzgeflecht überzogen, das z.T. rosa sein kann. Die Körner unter dem Pilzgeflecht sind rot bis braun verfärbt, z.T. platzen sie auf. Im Laufe des weiteren Infektionsverlaufes verfärbt sich auch die Spindel bräunlich-rot und verrottet.                    

Biologie: Die Erreger überdauern am Saatgut sowie an Pflanzenresten im und auf dem Boden. Eine Verbreitung erfolgt zudem durch den Wind. Besonders gute Voraussetzungen für einen Befall sind bei regenreichen und kühlen Spätsommer- und Herbstwochen gegeben. Eine Schädigung des Kolbens erleichtert den Befall weiterhin.                    

Bekämpfung: Eine Bekämpfung der Kolbenfäulen ist nicht möglich. Auf Sortenunterschiede ist zu achten.                    

Maisbeulenbrand (Ustilago maydis)                    

Schadbild:  Bereits im 4-bis 5-Blattstadium können erste Symptome des Maisbeulenbrandes sichtbar werden. An den Hauptadern der Blätter können sich perlschnurartig kleine Beulenketten oder Beulenwulste bilden, die später vertrocknen. Es können auch stärkere Blattverformungen auftreten, häufig an Blättern, die zuvor von Fritfliegenlarven geschädigt wurden. Im weiteren Wachstumsverlauf können an allen neu gebildeten Organen Beulen entstehen. Dies gilt besonders für das Stängelende und die Fahne. Es können einzelnen Blütchen oder die ganze Fahne davon betroffen sein. Infektionen oberhalb des Kolbens wirken sich negativ auf die Kolbenbildung aus, so dass der Kolben teilweise oder ganz zu Brandbeulen umgewandelt wird. Im späteren Verlauf der Vegetation können auch unterhalb des Kolbens in den Achselknospen weitere Beulen. Diese Beulenbildung ist nicht nur abhängig von Stresssituationen, sondern auch von der einzelnen Sorte.                    

Biologie: Die Gewebeschwülste entlassen schwarzbraune, pulverförmige Dauersporen, die im Boden 6-10 Jahre überdauern können. Eine Verbreitung des Beulenbrandes kann mit dem Wind oder Futterresten erfolgen. Im Gegensatz zu den meisten pflanzenpathogenen Mikroorganismen bringt der Maisbeulenbrand die befallene Pflanze nicht zum Absterben. Durch das Absondern von bestimmten Proteinen in die Maispflanze wird er als ungefährlich empfunden und wird von der Pflanze auch mit Nährstoffen versorgt. Forscher titulieren diese Strategie als "vorgetäuschte Harmonie".                    

Bekämpfung: Eine direkte Bekämpfung des Maisbeulenbrandes ist nicht möglich, daher sollte die Fritfliege, die durch ihren Blattfraß dem Beulenbrand häufig Eintrittspforten verschafft, unter Kontrolle gehalten werden. Auf Sortenunterschiede ist zu achten.                    

Maiszünsler (Ostrinia nubilalis)             

Auftreten: Der Maiszünsler hat sich in Deutschland in zunehmendem Maße zu einem der bedeutendsten tierischen Schädling entwickelt. Der Zeitpunkt des ersten Anflugs der Falter ist weitgehend witterungsabhängig. In extrem warmen Sommern treten sie Anfang Juni, in Normaljahren erst Mitte Juni bis Ende Juli in den Beständen auf. Eine Prognose des Flugbeginns in Ihrer Region finden Sie auf den Seiten von ISIP.

10–14 Tage nach der Eiablage schlüpfen die gelbbraunen Räupchen, nagen an den Blättern und bohren sich bald danach in den Stängel. Je älter die Larven werden, desto mehr orientieren sie sich in ihrer Fraßrichtung zum Stängelgrund. Erste Befallsanzeichen sind quer zur Blattachse verlaufende Reihen von Fraßlöchern in den mittleren und oberen Blattetagen. Am Stängel finden sich runde Bohrlöcher, aus denen Bohrmehl und Raupenkot quillt. Häufchen von Bohrmehl liegen auch in den Blattachseln. Das oberste Stängeglied mit der Fahne knickt häufig ab. Im weiteren Verlauf brechen Pflanzen auch unterhalb des Kolbens um. Im Bereich des Kolbens durchzieht die Larve mit ihren Fraßgängen sowohl den Kolbenansatz als auch die Spindel. Zünslerbefall wirkt sich zusätzlich fördernd auf durch Fusarium-Arten verursachte Stängelfäule und Beulenbrand aus.                    

Bekämpfung: Je nach Sorte, Befallsstärke und je später die Ernte des Maises durch seine Verwertungsform erforderlich ist, umso notwendiger wird die Bekämpfung. Hierfür stehen mechanische, chemische und biologische Verfahren zur Verfügung. Sehr wichtig ist das Häckseln der Stoppeln und tiefes Unterpflügen. In verschiedenen europäischen Ländern ist auch die Aussaat von maiszünslerresistenten Maissorten erlaubt, was die effizienteste Form der Bekämpfung darstellt.                    

Eine immer größere Verbreitung findet die biologische Bekämpfung mit Trichogramma-Schlupfwespen. Mit Hilfe sogenannter Multikopter ist diese Bekämpfungsmethode nun auch für größere Schläge und Betriebe praxistauglich. Unsere Filme zum Thema "Stoppel- und Strohmanagement nach Mais" und "Biologischer Pflanzenschutz im Mais" geben Ihnen einen Einblick in die Funktionsweise und Möglichkeiten der Maiszünslerbekämpfung.                      

 

Abbildung: Lebenszyklus des Maiszünslers und die Wirkungsweise der Bekämpfung mit Trichogramma                    

(Quelle: AMW Nützlinge)                    

Nematoden                    

Schadbild: Nematoden rufen nicht generell Schäden an Maispflanzen hervor, sondern nur, wenn sie sehr zahlreich auftreten und weitere negative Faktoren die Wurzelbildung des Mais beeinträchtigen. Schadsymptome eines Nematodenbefalls sind beispielsweise eine nesterweise auftretende Verzögerung des Längenwachstums sowie Aufhellung der Blattfarbe. Weiterhin ist die Wurzelmasse deutlich reduziert und durch dunkle Nekroseverfärbungen gekennzeichnet. Je nach Nematodenart variieren die Schadbilder im Auftreten. Bei Befall des Stängelälchens (Ditylenchus dipsaci) entsteht beispielsweise ein gekrümmter Maisstängel in der Form eines Hockeyschlägers.                    

Zeitliches Auftreten: Es gibt keine spezielle zeitliche Angabe für das Auftreten von Nematoden. Sichtbar werden die Schäden allerdings in der Regel im Frühjahr und sind über das ganze Jahr im Bestand zu erkennen.                    

Schadschwelle: Es gibt keine Schadschwelle mit der das Ausmaß des Schadens vorhergesagt werden kann.                    

Bekämpfung: Eine chemische Bekämpfung der Nematoden ist nicht möglich. Durch den Anbau von nematodenresistenten Zwischenfrüchten ist eine indirekte Bekämpfung möglich. Dies setzt jedoch eine intakte Fruchtfolge voraus.                    

Westlicher Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)                   
Interaktive Karte zum Auftreten des Westlichen Maiswurzelbohrers in Deutschland
Die folgende Karte bietet die Möglichkeit, die Befallsentwicklung auf Kreisebene ab dem Jahr 2008 zu verfolgen. Die Befallsgebiete werden je nach Befallsstärke farblich und in Größe unterschiedlich dargestellt. Durch Klick auf ein Symbol in der Karte kann die genaue Befallszahl angezeigt werden. 
Jahr:

Biologie des Westlichen Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera)

Auftreten:
Einschleppung auf den Balkan Anfang der 90er Jahre, weitere Verbreitung hat statt gefunden, Fundorte bisher: Italien, Österreich, Frankreich, Schweiz. 30- 40 km Flugstrecke pro Jahr möglich                    

USA: Schäden von 1.000.000.000 US-$                    
Deutschland: erwartet bis zu 25.000.000 €                    

Biologie: Eiablage im Herbst (August) in die oberen 15 cm des Bodens, 500-1.000 Eier/Käfer, Überwinterung nur der Eier in 10 bis 20 cm Bodentiefe, Schlupf von ende Mai bis Ende Juni, Käfer ist ca. 6 mm groß, gelbe Grundfarbe mit schwarzem Kopf;  Wiebchen haben drei schwarze Streifen auf den Flügeldecken.                    

Schadbild: Junge Larven fressen an Fein- und Hauptwurzeln, diese sterben ab. Befallene Pflanzen lassen sich leicht aus der Erde ziehen. Ältere Larven fressen im Wurzelherz und weiter in der Pflanze.  Reifungsfrass und dann Verpuppung im Boden. Geschlüpfte Käfer fressen an Blättern, Narbenfäden,  milchreifen Körnern. Flug der Käfer Juli bis Oktober.                    

Bekämpfung: Vermeidung von Mais in Selbstfolge – Nahrungsgrundlage entziehen! Keine Verschleppung von Larven und Puppen mit Maschinen. Sorten mit kräftigen, regenerationsfreudigen Wurzeln wählen – (wenig Erfahrungswerte), Insektizide                    

Schadschwelle USA: weniger als 1 Käfer pro Pflanze                    
In EU: Bei Befall: Befallszone 1 km und Sicherheitszone 5 km mit scharfen Auflagen                    

Abbildung: Der Lebenszyklus des Maiswurzelbohrers                    

(Quelle: S. Wagner, Dr. M. Zellner, LfL Bayern)                    

Wurzelhals und Stängelfäule                    

Schadbild: An den Wurzeln sind im Laufe des Sommers hellbraune bis schwarze Verfärbungen zu finden, die größer werden und ineinander übergehen, so dass das gesamte Wurzelwerk geschädigt werden kann. Die Stängelfäule zeigt sich außerdem an der fahlgrünen Färbung einzelner Pflanzen. Sie zeigen frühzeitige Trockensymptome, so z.B. hängt der Kolben schlaff am Stängel herab. Die vermorschte Stängelbasis lässt sich leicht mit den Fingern zusammendrücken. Starker Wind und Niederschläge können so dazu führen, dass die Pflanzen im unteren Bereich abknicken.                    

Biologie: Die Pilze überwintern an befallenen Pflanzenresten im und auf dem Boden, z.T. haften sie auch am Saatgut. Einige Erreger können durch Wind übertragen werden und über die Knoten oder durch Verletzungen in die Pflanze gelangen. Erkennbar wird der Befall in der Regel erst nach der Kolbenausbildung. Früher abreifende Sorten werden in der Regel stärker befallen als spät abreifende. Der Wechsel von starker Trockenheit im Sommer hin zu einem nassen Herbst, ungleichmäßige Düngung und hohe Güllegaben können den Befall fördern, ebenso wie enge Fruchtfolgen.                    

Bekämpfung: Durch Beizung ist z.T. eine chemische Bekämpfung möglich. Ansonsten ist bei der Sortenwahl auf gute und sehr gute Fusarium-Resistenzen zu achten.