Forschung

1.661 Mais-Muster lagern im IPK und später auf Spitzbergen

27.02.2008

1.661 Einweckgläser stehen irgendwo im großen Kühllagerhaus des Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben. Es sind Mais-Muster aus aller Welt, jeweils etwa 1,5 kg schwer, die in der Genbank lagern, um die genetische Vielfalt langfristig zu erhalten. „Mais ist lange lagerfähig“, erklärt Dr. Andreas Börner vom IPK gegenüber dem Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK). „Wir haben kürzlich noch Versuche gemacht, wonach er 15 Jahre unter Lagerung bei Raumtemperatur seine Keimfähigkeit behält“, berichtet Börner. Sobald die Keimfähigkeit unter 70 % sinkt, werden die Muster wieder vermehrt, um neues Saatgut zu gewinnen. „Bei den Fremdbefruchtern ist das relativ einfach. Wir verfügen über 170 Isolationsgewächshäuser, in denen wir den Anbau durchführen können“, sagt Börner. Parallel zur Lagerung im Kühlhaus wird das überschüssige Saatgut bei Raumtemperatur aufbewahrt. Aus dieser Lagerung gibt das IPK auch die Muster an unterschiedliche Nutzer ab. Jährlich werden insgesamt zwischen 12.000 und 15.000 Muster nachgefragt. Über alle Getreidearten waren dies im vergangenen Jahr 5.300 Muster. Insgesamt bewahrt das IPK fast 150.000 Muster der unterschiedlichsten Kulturpflanzen auf. Die gesamte Palette soll nun dupliziert werden und in der gerade neu eröffneten, weltweit größten Lagerstätte für Kulturpflanzensamen in einer Berghöhle auf Spitzbergen zusätzlich gelagert werden. Zur Eröffnung schickte das IPK in einer ersten Lieferung 2.589 Muster auf die norwegische Insel. Dabei handelte es sich vornehmlich um Weizen, Gerste und Leguminosen. Bis April sollen weitere 10.000 Muster folgen. Insgesamt sollen einmal 4,5 Mio. Duplikate von Saatgutmustern aus aller Welt 120 Meter tief im Permafrost-Fels bei –18 °C aufbewahrt werden.

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