Von allen Ernteprodukten hat die Ganzpflanzensilage die größte Bedeutung, ca. 85 % der Maisanbaufläche entfallen auf diese Verwertungsform. Bei Silomais wird die ganze Pflanze geerntet, gehäckselt und einsiliert. Für den Futterwert spielt allerdings der Kornanteil die entscheidende Rolle. Das optimale Vegetationsstadium für die Ernte ist deshalb das Ende der Teigreife der Körner.
Lieschkolbensilage (LKS) ist ein Maisprodukt, das im Wesentlichen aus dem Maiskolben (Körner und Spindel) und den ihn umschließenden Hüllblättern (Lieschen) besteht. Der Anteil an Lieschblättern und der oberen Pflanzenteile hängt davon ab, ob und in welchem Umfang bei der Ernte Grobbestandteile abgesiebt werden. Dadurch wird der Futterwert entsprechend beeinflusst. Ein hoher Anteil an Grobbestandteilen führt zu höheren Rohfasergehalten, während ein geringerer Anteil zu höheren Energiegehalten führt. Insgesamt ist der Energiegehalt höher als bei Ganzpflanzensilagen.
Das Korn-Spindel-Gemisch (Corn-Cob-Mix – CCM) enthält Maiskörner und etwa 30 bis 80 % der geernteten Maisspindel. Die Spindel ist zwar relativ nährstoffarm, sie enthält jedoch nennenswerte Mengen an Zucker, der sich günstig auf die Silierung auswirkt. Die Praxis tendiert in den letzten Jahren zu niedrigeren Anteilen von ca. 30 % der mitgeernteten Maisspindel um die Energiedichte im CCM zu erhöhen und eine mögliche Belastung mit Mykotoxinen im Futtermittel zu reduzieren. Dabei ist der Energiegehalt geringer als bei reinem Körnermais. Die Nährstofferträge sind auf nicht weizenfähigen Böden bedeutend höher als im Getreidebau. CCM ist ein typisches Schweinefutter. Es kann allerdings auch als Kraftfutterkomponente bei Milchkühen eingesetzt werden.
Durch Dreschen der reifen Maispflanze wird Körnermais gewonnen. Da der Feuchtigkeitsgehalt in den Maiskörnern beim Drusch noch relativ hoch ist, müssen diese für die Haltbarmachung getrocknet oder in einer geeigneten Weise mit Säuren oder durch Silieren konserviert werden. Handelsfähig ist allerdings nur getrockneter Körnermais, der eine interessante Kraftfutterkomponente in Milchvieh-, Schweine- und Geflügelfutter ist.
Als Alternative zum Trocknen können die Maiskörner geschrotet und als Feuchtmais einsiliert werden. Hierdurch entsteht ein energiereiches Futtermittel, welches in der Milchvieh- oder Schweinefütterung eingesetzt wird. Diese Verwertungsform ist in Anbaugebieten interessant, in denen der Mais aufgrund seiner natürlichen Abreife und der lokalen Witterung sehr feucht geerntet wird und ein anschließendes Trocknen unwirtschaftlich ist.
In nicht unerheblichem Umfang kommen zudem vielerlei Nach- und Nebenprodukte der Maisverarbeitung in der Futtermittel-Industrie zur Anwendung, so z.B. Maiskeim-Extraktionsschrot und Maiskuchen, Maiskleberfutter, Maiskleie sowie Maisfuttermehl. Diese Nachprodukte von Mais fallen bei verschiedensten Verarbeitungsprozessen in der Stärke-Industrie bei der Herstellung von Maiskeimöl an.