Schon Anfang der 80er Jahre hat die Eigenmischung von Geflügelfutter unter Verwendung von Getreide als alleinige Energiekomponente Eingang in die Praxis gefunden. Es lag daher nahe, auch das wirtschaftseigene Energiefutter CCM hierfür einzusetzen (Roth-Maier und Kirchgeßner, 1988).
Stoffwechselversuche haben ergeben, dass CCM im Bereich zwischen 3,0 bis 6,5 % Rohfaser in der Trockenmasse einen Gehalt von 13,1 - 14,8 MJ ME je kg T hat. Die vergleichbaren Energiegehalte liegen in Maiskörnern bei 15,6 MJ, in Weizen bei 14,4 MJ und in Gerste bei 12,9 MJ ME.
In mehreren Fütterungsversuchen wurde die Verfütterung von CCM-Mischungen in Kombination mit einem Eiweißkonzentrat an Legehennen im Vergleich zu einem handelsüblich zusammengesetzten Alleinfuttermittel geprüft. Es zeigte sich, dass die Legehennen in der Lage waren, von der wegen des geringeren Trockensubstanzgehaltes voluminöseren Futtermischung eine höhere Menge aufzunehmen, so dass auf den Trockensubstanzgehalt bezogen, die Futteraufnahme ebenso hoch war wie bei Fertigfutter.
Aus diesen Untersuchungen kann geschlossen werden, dass CCM mit einem Rohfasergehalt unter 7 % in der Tat als alleiniger Energieträger in Legehennen-Mischungen eingesetzt werden kann.
Eine bedarfsgerechte Ergänzung mit Protein, Mineralstoffen und Vitaminen ist selbstverständlich erforderlich, die Aufnahme von unlöslichem Grit sollte ermöglicht werden. Auf der Basis CCM in Kombination entweder mit Sojaschrot, kohlensaurem Futterkalk und Mineralfutter oder eiweißreichem Ergänzungsfutter lassen sich relativ einfache Mischungen herstellen.
Auch in der Hähnchenmast kann CCM als alleiniges Energiefutter oder mit Getreide kombiniert eingesetzt werden. Da Broiler einen höheren Proteinbedarf haben, sollte hier ein Eiweißkonzentrat mit 45 % Rohprotein verwendet werden. Bei einer Mastdauer von 42 Tagen beträgt der mittlere Tagesverzehr an CCM bei ad libitum Vorlage 72 g je Tier und Tag. Beim Broiler ist genau wie beim Schwein darauf zu achten, dass 75 - 80 % der Schrotpartikel kleiner als 2 mm sind.
Körnermais ist eine beliebte Komponente im Geflügelmischfutter. Da das Geflügel gelbe grobe Partikel bevorzugt, wird z.B. im Legehennenfutter bei entsprechender Futterstruktur (die Maiskörner werden lediglich gebrochen) etwas mehr Futter aufgenommen. Dies ist bei den leichten Legehennenherkünften mit sehr hohem Leistungsniveau ein wichtiger Aspekt. Der im Vergleich zu anderen Getreidearten höhere Rohfettgehalt mit hohem Linolsäureanteil beeinflusst die Eiergröße positiv. Schließlich enthält Körnermais einen natürlichen Gelbfarbstoff (Zeaxanthin), der in Verbindung mit Rotfarbstoffen für die Eidotterfärbung von Bedeutung ist.