Die hohen Anforderungen an Qualität und Ausreife lassen die Saatmaisvermehrung in Deutschland beonders in den klimatisch begünstigten Anbaugebieten am Oberrhein zu. In Baden-Württemberg werden auf einer Vermehrungsfläche von rund 3.750 ha Saatgut erzeugt. Weitere Vermehrungsflächen finden sich in Bayern (ca. 160 ha) und in Sachsen-Anhalt (ca. 10 ha). Die so erzeugte Saatgut-Menge deckt rund 20% des jährlichen Saatgutbedarfs in Deutschland. Der überwiegende Teil der Versorgung wird über Saatgutimporte aus Frankreich, Ungarn, Österreich und Rumänien sichergestellt.
Die Weiterentwicklung der Sätechnik hat es ermöglicht, Maissaatgut in der Regel in zwei Sortierungen nach Kornform und Größe zu den Kalibern S (schmal) und B (breit) anzubieten. Die Grenzmaße für die Kornbreite betragen für S 7-9 mm Durchmesser, für B 9-12 mm Durchmesser. Die Korndicken sind für beide Stufen begrenzt auf 4-7 mm. Diese Kalibrierungen gewährleisten eine sehr gute Einzelkornablage bei der Saat.
Maissaatgut wird in der Regel in Einheiten zu 50.000 oder 80.000 Körnern an den Landwirt abgegeben. Jede Verpackungseinheit muss vorschriftsmäßig verschlossen sein und ein Etikett mit den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zu Herkunft (Anerkennungsstelle), Name der Hybride, Saatgutkategorie (zertifiziertes Saatgut) und Saatgutbehandlung enthalten. Keimfähigkeit, Tausendkorngewicht und Art der Kalibrierung können zusätzlich angegeben werden.