Bei Mais übt die Qualität der Aussaat entscheidenden Einfluss auf den Ertrag aus. Durch die Einzelkornsaat und damit der Festlegung der Anzahl Pflanzen/m² (Bestandesdichte) entscheidet diese über die Pflanzenentwicklung, Kolbenausbildung und den Ernteertrag. Hierzu ist ein verdichtungsfreies Saatbett mit guter Erwärmung, Wasserführung und Durchlüftung herzustellen. Die richtige Wahl von Saatzeit und Saattiefe mit einer exakten Ablage, ohne Fehlstellen oder Doppelbelegungen legen den Grundstein des Ertrages. Verspätetes und lückiges Auflaufen mit verzögerter Frühjahrsentwicklung verwächst sich später oft nur scheinbar.
Mais verlangt eine Keimtemperatur von 8 bis 10 °C im Boden. Diese ist standort- und jahresspezifisch schon Anfang bis Mitte April oder erst Anfang Mai gegeben. Als günstigste Aussaatzeit gilt unter unseren Bedingungen die zweite Aprilhälfte. Bei zu früher Saat besteht die Gefahr von schlechter oder verzögerter Keimung und von Feldaufgangsverlusten. Zu späte Aussaat verkürzt die Vegetationszeitspanne und kann zu Ertragseinbußen führen. In Spätfrostgebieten empfiehlt sich eine entsprechend spätere Saat mit darauf abgestimmter Sortenwahl.
Alle Bodenbearbeitungsmaßnahmen im Frühjahr haben deshalb zum Ziel, die Bodenerwärmung im Saatbett zu fördern und - vor allem auf schwer erwärmbaren Böden - überschüssiges Wasser aus dem Saathorizont zu entfernen. Es gilt also, zum richtigen Zeitpunkt den Boden gezielt und mit geeigneten Geräten zu lockern und zu krümeln.
Generell gilt: Für die Bearbeitungstiefe des Saatbettes sollte etwa der späteren Ablagetiefe für das Saatgut entsprechen. Auf leichten Böden ist eine Ablage bis zu 6 cm, auf schweren Böden dagegen nur bis 4 cm anzustreben. Nur dann ist gewährleistet, dass die Samenkörner Kontakt zu den wasserführenden Bodenschichten finden und sicher keimen können - auch in Trockenperioden. Nur wenn Verdichtungszonen aufgelockert werden müssen (z.B. Radspuren von Traktoren und Gülletankwagen), ist eine entsprechend tiefere Bearbeitung mit nachfolgender Rückverfestigung sinnvoll. Um Verschlämmung und Abtrag von wertvollem Ackerboden durch Starkregenfälle (Erosion) zu vermeiden, ist die Saatbettbereitung "so fein wie nötig, aber so rauh wie möglich" vorzunehmen. Guter Bodenschluss fördert eine zügige Keimung. Die Fahrgeschwindigkeit sollte nicht über 6 km/h liegen, da dieses zu ungleichmäßigen Pflanzenbeständen aufgrund ungenauer Tiefenablage führt.
Die empfohlenen Bestandesdichten reichen von 6-12 Pflanzen/m². Je frühreifer eine Sorte ist, desto höher sollte die Bestandesdichte sein. Das maximale Leistungspotenzial wird durch eine standort-, nutzungs- und sortenspezifische Bestandesdichte erreicht.
Berechnung des Saatgutbedarfs bei vorgegebener Bestandesdichte