Optimale Strohrotte senkt das Infektionspotential in der Fruchtfolge Mit einer optimalen Strohrotte nach der Körnermaisente lässt sich das Infektionspotential für Ährenfusarium im nachfolgenden Weizen deutlich senken. Darauf haben Dr. Waltraut Ruland von der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe in Münster und Günter Stemann von der FH Südwestfalen in Soest im Rahmen der Pflanzenschutztagung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) in Darmstadt hingewiesen. Ährenfusariosen im Weizen, die häufig mit einer Mykotoxinbelastung des Korns einhergehen, sind in der Furchtfolge nach Mais, insbesondere Körnermais aber auch bei Stoppelweizen ein ackerbauliches Problem. Die Schwierigkeiten können vor allem bei der pfluglosen Bestellung auftreten. Bei diesem Anbauverfahren bleiben die grob strukturierten Erntereste nahe an der Oberfläche liegen und bieten den Fusariumarten günstige Bedingungen zur Überdauerung und Vermehrung. Wird hingegen mit dem Pflug gearbeitet, unterbleibt in vielen Fällen aus ökonomischen Erwägungen die Stoppelbearbeitung und das Stroh wird auf die Pflugsohle gelegt. Insbesondere nach feuchter Witterung entstehen im Boden anaerobe Bedingungen, so dass sich das Stroh nicht zersetzen kann und im nächsten Jahr beim Pflügen wieder an die Oberfläche kommt. Das Infektionspotential bleibt somit – wenn auch gemildert – erhalten. Um den Befall mit Fusarium im Weizen optimal zu bekämpfen, müssten die Landwirte bereits nach der Ernte des Maises vorbeugend tätig werden. Durch verschiedene Maßnahmen lasse sich die Strohrotte optimieren. Das Maisstroh sollte mit speziellen Mulchern mit Gegenschneide zerkleinert werden. Sie erzielten bessere Ergebnisse als normale Grünbrachemulcher. Das Stroh sollte möglichst auch trocken sein. Das Gerät müsse niedrig eingestellt werden, um den ersten Knoten und die Stützwurzeln des Maises zu zerkleinern, meinte Stemann. Die Fahrgeschwindigkeit sollte bei maximal zehn Kilometern pro Stunde liegen. Eine zusätzliche phytosanitäre Wirkung habe eine Ausgleichsdüngung mit Kalkstickstoff. Die Landwirte sollten außerdem darauf achten, dass der Zeitraum für die Strohrotte möglichst groß ist. Die Rottephase ließe sich durch den Anbau frühreifer Maissorten mit angemessener Stickstoff-Düngung und bei früher Ernte ausdehnen. Unkalkulierbar, aber entscheidend für den Befall sei die Witterung zur Blüte des Weizens. Vor allem mit der Wahl resistenter oder toleranter Weizensorten könnten die Landwirte den Fusariosen zusätzlich vorbeugend entgegen treten. Pflanzenschutzmaßnahmen mit Fungiziden sollten, so Ruland, nur eine Notlösung darstellen.
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