Aussaat/Anbau/Ernte

Aktuelle Empfehlung zur Terminierung der Silomaisernte

24.07.2006

Die heißen Temperaturen und die ausgebliebenen Niederschläge setzen jetzt auch dem Mais regional stark zu. In einer aktuellen Umfrage des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) werden örtlich bedeutende Schäden in der Befruchtung und in der Reifeentwicklung der Maisbestände aufgezeigt. Um einerseits das mögliche Ertragspotential auszuschöpfen und auf der anderen Seite spätere Verluste in der Silierung und Konservierung zu vermeiden werden für den Praktiker anhand des Zustandes des Kolben und der Restpflanze folgende Hinweise zur Terminierung der Silomaisernte gegeben: Normal entwickelte Bestände Auf deutlich frühere Abreife einstellen. Die Siloreife ist bei ca. 60% Trockenmasse (TM) im Korn erreicht. Es ist aufgrund der nicht vorhandenen Wasser-reserven der Böden mit einer sehr schnellen Abreife der Restpflanze zu rechnen. Die Kornentwicklung und die Abreife der Restpflanze ist genau zu beobachten, damit die Gesamtpflanze nicht vergilbt und nicht zu trocken wird. Der TM-Gehalt der Ganzpflanze sollte den Bereich von 35-38% nicht übersteigen. Bestände mit Dürreschäden nach der Blüte Die Befruchtung ist noch erfolgt, aber es ist mit einer Notreife der Körner zu rechnen, wenn in den kommenden Tagen kein Regen fällt. Die vorhandene Assimilationsfläche der Blätter muss solange genutzt werden, wie diese noch aktiv zum Kornertrags-potential beiträgt. Die Kornentwicklung und die Abreife der Restpflanze ist daher genau zu beobachten. Wenn die Restpflanze stark geschädigt ist, wird keine weitere Stärkeeinlagerung in den Kolben erfolgen und der Futterwert damit nicht weiter verbessert werden. Die Ernte muss spätestens erfolgen, wenn 5 und mehr Blattetagen beginnen abzusterben. Dies verhindert eine vollständige Verstrohung der Restpflanze. Durch einen geringen Kolbenanteil erhält die Restpflanze eine größere Bedeutung im Gesamttrockenmassegehalt. TM-Gehalte von 24-26% in der Restpflanze sind bereits als kritisch einzustufen. Die Ganzpflanze wird in Abhängigkeit des Kolbenanteils bei 28-32% TM liegen. Bestände mit Dürreschäden schon zur Blüte Weitgehend fehlende Befruchtung, nur geringer Kolbenansatz und viele kolbenlose Pflanzen sind zu beobachten. Diese Silomaisbestände sollten so bald wie möglich, spätestens jedoch, wenn drei bis vier der unteren Blattetagen vertrocknet sind, gehäckselt werden. Die Restpflanze wird so mit einem noch passablen Futterwert geerntet und die löslichen Kohlenhydrate konserviert. Der TM-Gehalt der Ganzpflanze sollte zwischen 25-30% liegen. Höhere TM-Gehalte führen anschließend zu Schwierigkeiten beim Silierprozess und zu Nachgärungen im Futterstock. Sickersaftprobleme sind im Bereich von 25-27% TM nicht zu erwarten. Das DMK weist abschließend darauf hin, dass den Anforderungen eines optimalen Siliererfolges gerade in diesem Jahr besonderes Gewicht beizumessen ist. Anforderungen für optimalen Siliererfolg: • Früher und schneller ernten als im vergangenen Jahr • Kapazität der Silobefüllung und Verdichtung muss extremen Herausforderungen gewachsen sein. • Erntetechnik mit hoher Schnelligkeit und Sauberkeit • Einsatz von Korncracker • theoretische Häcksellänge von 6 – 8 mm • Einsatz schwerer Walzschlepper • max.30 cm Schicht mit neuem Erntegut • max.4 km/h Fahrgeschwindigkeit • Futterstock schnellstmöglich luftdicht abdecken • Folie von 0,18 – 0,20 Stärke • mindestens 3 Wochen Gärphase vor erster Öffnung Bei einer deutlichen Überschreitung der Erntereife ist der Einsatz eines Siliermittels der Wirkungsrichtung 2 (Verbesserung der aeroben Stabilität) vorzusehen.