Agrarpolitik

Anbau von Energiemais: DMK fordert mehr Augenmaß in der Diskussion

05.05.2007

Der Maisanbau in Deutschland verzeichnete in den vergangenen zehn Jahren ein Wachstum von 2,4 Prozent. 1996 lag die Anbaufläche bei 1,69 Mio. Hektar, 2006 bei 1,74 Mio. Hektar. Angesichts dieser Flächenzunahme innerhalb eines Jahrzehnts könne kaum von einem massiven und einseitigen Wachstum des inländischen Maisanbaus gesprochen werden, erklärte Dr. Helmut Meßner, Geschäftsführer des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK). In einer Veröffentlichung fordert er deshalb mehr Augenmaß in der öffentlichen Diskussion ein. Kritiker hatten im Zuge der Energiegewinnung mit Hilfe von Mais in Biogasanlagen zuletzt vermehrt vor den Folgen einer enormen Ausdehnung des Maisanbaus gewarnt. Eine Versachlichung der Argumente sei vor allem in der Debatte um knappe Märkte, steigende Preise und Erzeugungskonkurrenz notwendig, berichtet Meßner. Die Fläche für Energiemais habe zum großen Teil die immer noch rückläufige Körnermaisfläche sowie Silomaisfläche zu Futterzwecken kompensiert. Steigende Getreide- und Futtermittelpreise hätten zunächst etwas mit den üblichen jährlichen Ertragsschwankungen aufgrund von Witterungseinflüssen zu tun, wie dies zum Beispiel 2006 der Fall war. Ganz vergessen scheint zudem, dass durch die Reform der Zuckermarktordnung erhebliche Flächen frei geworden seien, die dem Markt zum Anbau zusätzlich zur Verfügung standen. In einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kleffmann im Auftrag des DMK wurde für das Jahr 2007 ein Wachstum der Maisfläche von 2,6 Prozent prognostiziert. Umgerechnet auf die Fläche entspricht dieser Wert lediglich 45.000 Hektar Mais. Dem Energiemais selbst wird ein Wachstum von rund 40.000 Hektar vorausgesagt. Unterteilt man die Fläche nach Regionen, so ergibt sich für die sogenannten „Ballungsregionen“ ein vergleichsweise geringer Zuwachs. Im Westen wäre es ein Plus von 10.000 Hektar, im Norden von 11.000 Hektar. Das größte prozentuale Wachstum findet mit 63 Prozent dagegen im Osten statt, wobei auch dies in Anbaufläche ausgedrückt nur einer Ausdehnung um 14.000 Hektar gleichkommt. Von einer Entwicklung hin zu großflächigem Monokulturmais, wie häufig zu lesen sei, könne angesichts dieser konkreten Zahlen keinesfalls die Rede sein, so das DMK.

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