Pflanzenschutz

Biologische Maiszünslerbekämpfung: Rechtzeitig anmelden

29.05.2002

Bonn (DMK) – Nach Voraussagen des Deutschen Maiskomitees (DMK) erwarten Experten, dass das Jahr 2002 aufgrund des bisherigen Witterungsverlaufes wieder ein typisches Befallsjahr des Maiszünslers wird. Konkrete Prognosen können jedoch erst im Juni ausgesprochen werden. Mit dem Einsatz der Schlupfwespe Trichogramma brassicae, steht den Landwirten eine umweltschonende Maiszünslerregulierung zur Verfügung. Zweimal, im Abstand von 14 Tagen werden jeweils 100.000 Nützlinge in verschiedenen Entwicklungsstadien auf dem Feld ausgebracht. Die Ausbringungszeitpunkte werden vom amtlichen Dienst für die einzelnen Regionen festgelegt. Der Einsatz dürfte auch in diesem Jahr ab Mitte Juni beginnen. Um die Preisdifferenz auszugleichen und einen Anreiz zu schaffen, biologische Verfahren einzusetzen, gewähren einige Bundesländer Zuschüsse. Das DMK rät den an der Bezuschussung interessierten Landwirten sich in den nächsten Tagen bei den jeweiligen Landwirtschaftsämtern zu melden, da die Frist in Kürze abläuft. In Baden-Württemberg wird der Trichogramma-Einsatz seit 2000 im MEKA-Programm (Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich-Programm) gefördert, das auf fünf Jahre festgelegt ist. Für die einmalige bzw. zweimalige Anwendung werden drei bzw. sechs Punkte pro Hektar gewährt. Dies entspricht ca. 30 bzw. 60 Euro pro Hektar und gleicht damit die Mehrkosten aus. Eine deutliche Zunahme der Anwendung auf über 8000 ha, bei einer bekämpfungswürdigen Fläche von ca. 18000 ha, konnte in Baden-Württemberg verzeichnet werden. Für das kommende Jahr wird mit einer weiteren Steigerung des Trichogramma-Einsatzes auf 10.000 ha gerechnet. Insbesondere nutzen Körnermaisbetriebe den ökonomischen Vorteil des MEKA-Programmes. Einen starken Anstieg meldete in den vergangenen zwei Jahren u.a. der Regierungsbezirk Freiburg. Neben der Förderung durch das MEKA-Programm sind hier der steigende Saatmaisanbau, aber vor allem die intensive Betreuung des Trichogramma-Einsatzes durch den amtlichen Dienst für die Steigerung verantwortlich. Auch in Rheinland-Pfalz wurde der Trichogramma-Einsatz 2001 im Rahmen eines Projektes gefördert. Andere Länder fördern (noch) nicht oder nicht mehr, wie z.B. Hessen, wo die Bezuschussung 1998 ausgelaufen ist. Durch die Möglichkeit der maschinellen Ausbringung ist zu erwarten, dass die Anwendung, insbesondere in den neuen Bundesländern, stark zunehmen wird. Hier tritt der Maiszünsler erst seit relativ kurzer Zeit auf, verursacht jedoch regional bereits starke Schäden. Der amtliche Dienst berichtet von bis zu 100%igem Befall. Bislang bildet der Maiszünsler hierzulande nur eine Generation aus. Der Beginn von Verpuppung und Falterflug variiert entsprechend den klimatischen Bedingungen von Region zu Region sehr stark. So wird in warmen Regionen Österreichs bereits von einer partiellen zweiten Generation berichtet.

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