Fütterung/Tierernährung

DMK aktiv in Frankreich

22.04.2003

Bonn (DMK) – Werden Silomaisanbau und Dauergrünland, welche zusammen mehr als 80 Prozent der Futtergrundlage der intensiven Milchviehbetriebe in Europa repräsentieren, vergleichend analysiert, so ist festzuhalten, dass der Silomaisanbau in Hinblick auf Produktivität, Produktqualität, Nährstoffverluste, Energieeffizienz und CO2-Emission dem Dauergrünland in allen Belangen überlegen ist. Diese Aussage stellte Prof. Dr. Friedhelm Taube kürzlich in den Mittelpunkt seines Vortrages vor Mitgliedern der "Commission Technique du Mais" des neugegründeten Pflanzenbauinstitutes Arvalis in Paris. Das Deutsche Maiskomitee (DMK), das seit geraumer Zeit aktiv in der Commission Technique mit französischen Maiserzeugern und Wissenschaftlern zusammenarbeitet, hatte Taube nach Paris eingeladen, um über seine Forschungsergebnisse zur ökologischen Bewertung verschiedener Futterbausysteme zu berichten. Nach Taubes Ausführungen nehmen Frankreich und Deutschland hinsichtlich der Silomaisanbaufläche eine absolut dominierende Rolle in der EU ein. Exakt 70 % der Silomaisproduktion in der EU entfielen auf diese beiden Staaten, gefolgt von den Niederlanden und Belgien/Luxemburg. Innerhalb dieser Länder gebe es wiederum regionale Schwerpunkte im Bereich des Silomaisanbaus, in der Regel in Verbindung mit einer intensiven Milchproduktion und einer intensiven Futterproduktion auf dem Grünland. Somit stelle sich die Frage, wie der Silomaisanbau im Vergleich zum Dauergrünland in den genannten Schwerpunktregionen in Europa zu bewerten sei und welche Futterproduktionssysteme dort zukunftsfähig seien. Taube stellte die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens der Universität Kiel vor, das hinsichtlich der Nitratproblematik in intensiven Milchviehfutterbauregionen Europas die Stickstoffflüsse im System Boden-Pflanze-Tier untersucht und Optimierungsstrategien entwickelt. Dabei wies der Silomais in etwa bei N-Intensitäten in einer Größenordnung von 150 kg einen ausgeglichenen Nährstoffbilanzsaldo auf, während eine ähnliche Beziehung bei Dauergrünlandsystemen lediglich nach einer Schnittnutzung dokumentiert werden konnte. Sobald jedoch Weidegang in stärkerem Maße auf dem Dauergrünland dominierte, stiegen die N-Überschüsse deutlich an und führten zu einem ausgeprägten Ungleichgewicht im Nährstoffhaushalt. Eine weitere Betrachtungsweise, die beispielhaft für die Nitratauswaschung dargestellt werden soll, ist nach Taube die Auswahl der Bezugsgröße. Werde die ökologische Belastung auf die Produkteinheit bezogen, würden die unterschiedlichen Produktivitäten der verschiedenen Systeme in die Betrachtung einbezogen. Dies führe dazu, dass der Silomais aufgrund der deutlich höheren Produktivität als das Dauergrünland bei dieser Betrachtungsweise dem Dauergrünland noch deutlicher überlegen sei als beim Bezug auf die Flächeneinheit, zitiert das DMK aus dem Vortrag in Paris.

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