Eisenach (DMK) – Die extreme Sommertrockenheit hat nach Schät-zungen Schäden in Höhe von 13 Milliarden Euro in Europa verur-sacht. Darauf verwies Prof. Dr. Norbert Lütke Entrup, der Vorsitzende des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK), anläßlich der Jahrestagung des DMK in Eisenach. 1,6 Milliarden Euro davon entfielen auf Deutschland. Nahezu die Hälfte der gesamten Summe sei dem Futter-bau zuzuordnen. Unter anderem wurden im Bundesdurchschnitt 23 Prozent der Körnermaisfläche als Silomais geerntet. Lütke Entrup erwartet daher eine sehr problematische Futterversorgung bis zur nächsten Ernteperiode. Obwohl auch der Mais durch die Trockenheit extrem betroffen war, konnte er seinen Beitrag zur Grundfutterversor-gung vieler Betriebe leisten. „Es gibt sicher nicht wenige Futterbaube-triebe, die sich vor dem Hintergrund einer sicheren Grundfutterver-sorgung gewünscht hätten, mehr Mais angebaut zu haben“, sagte Lüt-ke Entrup in seiner Begrüßungsansprache zur Mitgliederversamm-lung. „Den Kritikern des Maisanbaus solle dies noch lange in Erinne-rung bleiben und zum Nachdenken über den Stellenwert von Mais im Gesamtspektrum der Grundfutterversorgung anregen“, meinte Lütke Entrup. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund regte Lütke Entrup eine Stär-kung des DMK an. Als Organisation, die von der Züchtung über den Anbau bis hin zur Verwertung der Maispflanze tätig ist, solle das DMK Vordenker und Ideengeber für die Wissenschaft und die an-wendungsorientierte Forschung sein. Das DMK müsste notwendige Projekte selbst umsetzen oder auf den Weg bringen können, wie dies zuletzt bei den Problemen mit Fusarium in Weizen nach Mais gesche-hen sei. Der Ausschuss für Produktionsmanagement und Umwelt hat ein Forschungsprojekt initiiert, das mit Hilfe einer mehrjährigen Serie von Feldversuchen ein umfassendes Fusariummanagement entwickeln soll. An dem Projekt, das vom Fachbereich Agrarwirtschaft Soest der Fachhochschule Südwestfalen koordiniert wird, beteiligen sich sowohl Unternehmen der Agrarindustrie als auch Länderdienststellen, Hoch-schulen und die Biologische Bundesanstalt. Die Tagung des Deutschen Maiskomitees führt in jedem Jahr Vertre-ter aus Züchtung, Beratung, Anbau, Industrie und Wissenschaft zu-sammen. Die diesjährige 47. Jahrestagung im thüringischen Eisenach war gleichzeitig bereits die fünfte Jahrestagung, die das DMK seit der Wende in Deutschland in den neuen Bundesländern veranstaltet hat.