Ökonomie/Markt

DMK international: Preisdruck erwartet

28.10.2004

In der neuen, erweiterten Europäischen Union gehört Ungarn zu den größten Anbauländern von Körnermais. Die Ungarn bauen auf 1,24 Millionen Hektar Körnermais an, die deutsche Anbaufläche liegt zum Vergleich bei etwa 365.000 Hektar. Im Rahmen ihrer Jahrestagung im französischen Lyon setzten sich die Mitglieder der Vereinigung Europäischer Maiserzeuger intensiv mit den veränderten Marktgegebenheiten durch die Osterweiterung der EU auseinander, berichtet das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK). Neben Ungarn treten von den zehn neuen Mitgliedern der EU auch Polen, Tschechien, die Slowakei und Slowenien als Maisproduzenten auf. Insgesamt bauen diese Länder in diesem Jahr auf rund 1,95 Millionen Hektar Körnermais an und ernten nach Schätzungen etwa 12 Millionen Tonnen (siehe Tabelle). Während Polen, Tschechien, die Slowakei und Slowenien den im eigenen Land produzierten Mais auch in etwa wieder verbrauchen, gilt Ungarn als großer Maisexporteur. Ungarn verbraucht lediglich etwa 50 % seiner produzierten Maismenge von 8 Mio. Tonnen. Die verbleibenden 4 Mio. Tonnen drängen auf den europäischen Markt. Wie das DMK berichtet, erwartet die Vereinigung der Europäischen Maiserzeuger aufgrund dieser veränderten Situation am Markt einen deutlichen Preisdruck. Auch Kroatien und Serbien, derzeit keine Mitglieder der EU, bauen bedeutende Mengen an Körnermais an. Die Serben produzieren auf 1,3 Mio. Hektar 6,5 Mio. Tonnen, die Kroaten auf 350.000 Hektar 2,8 Mio. Tonnen. Beide Länder verbrauchen ihre Erntemenge nicht. Serbien kann bis zu 2 Mio. Tonnen exportieren, Kroatien etwa 800.000 Tonnen. Ein großer Teil dieser Menge wird nach Einschätzung der Europäischen Maiserzeuger ebenfalls in die Länder der Europäischen Union exportiert werden. Bitte beachten Sie auch die Tabelle im pdf-Anhang!