Agrarpolitik

Deutliche Unterschiede im gemeinsamen Europa

28.10.2005

Die Möglichkeiten der Unkrautbekämpfung sind in den einzelnen europäischen Ländern trotz gemeinsamer Agrarpolitik nicht miteinander vergleichbar. Dies ist eines der Ergebnisse des Treffens der europäischen Maiserzeugervereinigungen in Cambridge. Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, unterscheiden sich die Bekämpfungsstrategien erheblich, weil das Angebot der zugelassenen Mittel beispielsweise stark voneinander abweicht. In Deutschland ist etwa die Anwendung von Atrazin seit 16 Jahren untersagt. Andere Länder hätten dieses Verbot erst kürzlich umgesetzt, berichtet das DMK. Auch im Hinblick auf die Umsetzung der europäischen Agrarreform und die einzelbetrieblichen Auswirkungen von Cross-Compliance sei man im gemeinsamen Europa weit von einer wettbewerbsneutralen Erzeugung entfernt. Die einzelbetrieblichen Konsequenzen würden im Ländervergleich deutliche Unterschiede in Abhängigkeit von bereits bestehenden Umweltmaßnahmen und den Prämienzahlungen hieraus aufweisen. Die Experten aus sieben Nationen erläuterten in Cambridge auch die aktuelle Anbausituation. Dabei stellte sich heraus, dass sich der Silomais trotz widriger Witterungsumstände im Frühjahr gut entwickelte. Das galt insbesondere für das Vereinigte Königreich und Dänemark, wo sich der Silomaisanbau in den vergangenen fünf Jahren auf 135.000 ha verdoppelte. In Deutschland und Frankreich hielt die Silomaisanbaufläche trotz veränderter agrarpolitischer Rahmenbedingungen ihr hohes Niveau. Der Körnermaisanbau hat in diesem Jahr hingegen unter der guten Ernte in 2004 gelitten. So wurden z. B. für Frankreich und Italien Anbaueinschränkungen von bis zu zehn Prozent geschätzt.