Während in manchen Gegenden Deutschlands Niederschlagsmangel und Trockenheit vorherrscht, sind in den vergangenen Wochen in Süd- und Westdeutschland vielfach Unwetter mit Hagelschlägen niedergegangen. Wird Mais in der empfindlichen Kolbenbildungsphase getroffen, stellt sich die Frage, was mit den Beständen geschehen soll. Dr. Wolfgang Richter vom Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Poing sprach sich gegenüber dem Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK) in Abhängigkeit vom Erntezuwachs und dem Trockenmassegehalt für eine frühe Silierung der hagelgeschädigten Maisbestände aus. Nach Untersuchungen verschlechtere sich die Vergärbarkeit mit zunehmender Schadenhöhe und späterem Siliertermin. Bei optimaler Siliertechnik wirke sich die schlechtere Vergärbarkeit zunächst aber nicht auf die Gärqualität aus. Die aerobe Stabilität sei insgesamt geringer, könne aber durch ein chemisches Siliermittel verbessert werden. Sie werde bei optimaler Siliertechnik durch die Schadenhöhe und den Termin kaum beeinflusst. Ökologisch wirtschaftende Betriebe müssten berücksichtigen, dass der Einsatz eines biologischen Siliermittels nur bei einem frühen Erntetermin und einem geringeren Schaden zu befriedigenden Ergebnissen führe. Bei den Untersuchungen wurden Silagen von mehreren Standorten bewertet. Die Hagelschäden lagen zwischen 50 Prozent und 85 Prozent. Die Ernte wurde 27 Tage, 49 Tage und 63 Tage nach den Hagelschäden durchgeführt.