Pflanzenschutz

Fördert mehr Mais das Auftreten des Maiszünslers?

29.07.2015

In Regionen mit einem höheren Maisanteil muss der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) nicht zwangsläufig vermehrt vorkommen. Das geht aus einer Untersuchung des Julius-Kühn-Institutes (JKI) und der Pflanzenschutzdienste der Länder im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz hervor. Wie Prof. Dr. Bernd Freier vom JKI in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) erläuterte, konnte der Nachweis eines Zusammenhanges zwischen Maisanbaukonzentration und Maiszünslerbefall nicht erbracht werden.

Im Maisanbau Deutschlands stellt der Maiszünsler seit Jahrzehnten den wichtigsten Schädling dar. Im Rahmen der Untersuchung analysierten JKI und Pflanzenschutzdienste nun das Auftreten und die verschiedenen Bekämpfungsverfahren des Maiszünslers in den Jahren 2009 bis 2013, um der Frage auf den Grund zu gehen, ob mehr Mais das Auftreten des Maiszünslers fördert.

Auf Basis der genauen Daten der 243 Landkreise, in denen der Maiszünsler 2010 nachweislich vorkam, stellten die Wissenschaftler einen unerwartet signifikanten indirekten Zusammenhang fest, das heißt je stärker der Befall, desto geringer die Anbaukonzentration von Mais. Bei der Bewertung müsse allerdings berücksichtigt werden, dass der Maiszünsler in den nördlichen Regionen mit hohem Maisanteil noch gar nicht angekommen ist. Andererseits werde der Schädling in den klassischen Befallsgebieten durch die permanenten vorbeugenden Gegenmaßnahmen in Grenzen gehalten, so dass der Effekt der engen Fruchtfolge überlagert werde.

Die Untersuchung zeigte ferner, dass sich der Maiszünsler nach und nach vom Süden aus in Richtung Nordwesten ausbreitet. Bis zum Jahr 2013 kam er in circa 90 Prozent aller Landkreise vor. Der Anteil stark befallener Landkreise schwankte von Jahr zu Jahr und ließ keine Zunahme erkennen.

Eine wichtige Maßnahme zur Reduzierung des Maiszünsler-Befallspotentials ist das Mulchen der Maisstoppeln nach der Ernte. Um den Befall in einer Region unterhalb der wirtschaftlichen Schadensschwelle zu halten, sei es jedoch notwendig, so Freier, dass sich alle Landwirte an den Maßnahmen beteiligen. Das DMK appelliert an die Landwirte in den betroffenen Regionen, die Möglichkeiten der vorbeugenden mechanischen und biologischen Bekämpfung voll auszuschöpfen, um den Schaden gering zu halten und sich gegebenenfalls auch untereinander darüber abzustimmen.

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