Bad Sassendorf (DMK) – Insbesondere unter Beachtung der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Milcherzeugung und in der Mastbullenhaltung kann auf Silomais zur Reduzierung der Futterkosten nicht verzichtet werden. Der Anteil an Maisprodukten sollte im Gegenteil in solchen Mengen eingesetzt werden, wie es eine leistungs- und wiederkäuergerechte Ernährung gerade noch erlaubt, lautet eine Empfehlung des Deutschen Maiskomitees (DMK) an die Landwirte. Als neues Verfahren, das optimale Silierbedingungen vor allem für Feuchtmais oder Lieschkolbenschrot gewährleistet, wurde auf einer Vortragstagung des Ausschusses Futterkonservierung und Fütterung des Deutschen Maiskomitees (DMK) in Haus Düsse, Bad Sassendorf das Silierungsverfahren in Folienschläuchen vorgestellt. Bei diesem Verfahren wird das Futter mittels Rückwärtskippern, Silierwagen, Radladern oder anderen geeigneten Geräten mit Presswerkzeugen in einen Polyethylen-Folienschlauch verpresst. Durch aktive Verdichtung werden Bedingungen wie im Fahrsilo erreicht. Ein weiterer Luftzutritt wird unterbunden, so dass der Gärprozess unter optimalen Bedingungen mit einer intensiven Milchsäuregärung verlaufen kann. Der Mais kann so mindestens 18 Monate sicher gelagert werden. Die Vorteile des Einsilierens von Mais in Folienschläuchen liegen nach Angaben des DMK vor allem im sicheren Gärverlauf und in dadurch reduzierten Nährstoffverlusten. Aufgrund der kleineren Anschnittfläche im Silo bei der Entnahme sei das Risiko einer Nacherwärmung durch einsetzende Fehlgärung im Vergleich zu Durchfahrtsilos geringer. Da das Risiko einer Fehlgärung bei Luftzutritt mit zunehmendem Nährstoffreichtum der Silage ansteige, sei das Schlauchsilierungsverfahren besonders für hochwertige nährstoffreiche Futtermittel wie Lieschkolbenschrotsilage und feuchtsiliertem Körnermais, aber auch für schwervergärbare Futtermittel geeignet. Vor allem Betriebe mit unzureichendem festen Siloraum oder zu großen bzw. baufälligen Silos sollten das Schlauchsilierverfahren erwägen, so das DMK.
Download