Aussaat/Anbau/Ernte

Getreideeinheitenschlüssel geändert

29.01.2014

Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) rechnen mit einem neuen Getreideeinheitenschlüssel. Wie das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) mitteilt, bringt die Anpassung für den Silomais eine deutliche Veränderung mit sich. Nach dem alten Schlüssel schlug eine Dezitonne (dt) Silomais mit 0,18 Getreideeinheiten (GE) zu Buche. Nach der neuen Berechnung sind es 0,3 GE.

Der Getreideeinheitenschlüssel ist eine statistische Größe, die es ermöglicht, landwirtschaftliche Erzeugung national und international zu vergleichen. Er gibt das Energielieferungsvermögen eines Erzeugnisses im Verhältnis zu Gerste wieder. Eine dt Gerste entspricht 1,00 GE. Körnermais wird gemäß dem neuen Schlüssel mit 1,08 GE (Alt: 1,10) bewertet, eine dt Weizen mit 1,04 GE (Alt: 1,07 GE), 1 dt Kartoffeln mit 0,22 GE (Alt: 0,22 GE).

Der Getreideeinheitenschlüssel wurde im zweiten Weltkrieg als Instrument zur Schätzung und Optimierung der landwirtschaftlichen Erzeugung eingeführt. Mittlerweile dient er der Dokumentation der landwirtschaftlichen Produktionsleistung. Er wird herangezogen, um Stoffströme darzustellen oder Versorgungsbilanzen zu ermitteln. Die nun umgesetzte Veränderung geht auf eine neuerliche Überprüfung aus dem Jahr 2010 zurück. Neue Verwertungsmöglichkeiten wie die Energieerzeugung aus Biomasse, die die Produktionsleistung von Silomais deutlich beeinflusst hat, der technische, biologische und züchterische Fortschritt, die gesteigerte Effizienz oder auch andere Nutzungsmöglichkeiten in der industriellen Verwertung haben Berücksichtigung gefunden.

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