Aussaat/Anbau/Ernte

Giftpflanzen auf dem Acker: So schützen Landwirte ihre Ernte

26.03.2025

In den letzten Jahren sind zunehmend auch auf Maisflächen in Deutschland Giftpflanzen wie Stechapfel, Giftbeere und Schwarzer Nachtschatten aufgetaucht – die wärmeliebenden Pflanzen breiten sich weiter aus. Das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) gibt Hinweise, wie die Pflanzen erkannt und sicher entfernt werden können.

Insbesondere gesundheitsschädliche Tropanalkaloide aus Rückständen des Gemeinen Stechapfels möchte kein Landwirt im Erntegut haben – sie führten bereits mehrfach zu Höchstwertüberschreitungen bei Körnermais. Bereits kleine Mengen können gesamte Erntepartien massiv verunreinigen. Der Neophyt kann bis zu 1,70 Meter groß werden und ist leicht an seinen weißen Trompetenblüten zu erkennen. Auch der stark süßliche Geruch ist charakteristisch, so das DMK. Um zu vermeiden, dass die für Menschen und Säugetiere giftigen Tropanalkaloide das Erntegut verunreinigen, sollten die Pflanzen frühzeitig entfernt werden. Wichtig hierbei ist, neben dem Tragen von Schutzkleidung und Handschuhen, das Entfernen der Pflanzen von der Fläche, da die Samen lange keimfähig bleiben. Da die gesamte Pflanze und der Pflanzensaft giftig sind, muss die Pflanze vollständig entsorgt werden. Ein Herausnehmen von der Fläche und Ablegen am Feldrand ist unzureichend.

Als zweiter Neophyt breitet sich die Giftbeere zunehmend auf Ackerflächen aus. Charakteristisch sind ihre violetten Blüten und die umhüllten Beeren, die an Physalis erinnern. Auch sie ist mit einer Höhe von 60 bis 150 Zentimetern in allen Pflanzenteilen giftig, ganz besonders in der Wurzel. Die Pflanze sollte entfernt und von der Fläche verbracht werden: Auch hier sind Handschuhe zu empfehlen.

Eine Höhe von 30 bis 50 Zentimetern erreicht der Schwarze Nachtschatten mit seinen weißen, sternförmigen Bluten – ein Glück für die Körnermaisernte: Er wird aufgrund seiner geringen Höhe meist nicht mit erfasst. Auch dieses Nachtschattengewächs enthält giftige Inhaltsstoffe und sollte bekämpft werden.

Die Gründe für die Ausbreitung der Pflanzen dürften vielfältig sein, erklärt das DMK. Auffällig ist, dass sowohl Stechapfel als auch Giftbeere und Schwarzer Nachtschatten Bodentemperaturen über 10 °C brauchen, um zu keimen. Sie laufen daher erst recht spät auf – bevorzugt in spät gesäten Sommerkulturen. Neben der Klimaerwärmung und veränderten Fruchtfolgen könnten auch Einschränkungen bei herbiziden Wirkstoffen und verunreinigtes Zwischenfrucht-Saatgut die Ausbreitung begünstigen, vermutet das DMK. Landwirte sind nun gefordert, ihre Flächen regelmäßig zu kontrollieren und die Ausbreitung mittels geeigneter Maßnahmen einzudämmen.

Mehr über das Thema ist in der Ausgabe 1/2025 der DMK-Fachzeitschrift „mais“ zu lesen (https://www.maiskomitee.de/Service/Fachzeitschrift-mais).

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