Ökonomie/Markt

Gute Maisernte drückt die Preise

30.10.2008

Die gute Körnermaisernte in weiten Teilen Europas drückt die Preise. Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, hoffen Marktexperten derzeit, dass mehr Mais als die zulässigen 700.000 t in die Intervention fließen können, um die Märkte zu entlasten. Die Erzeuger stellen sich nach Angaben des DMK angesichts der ebenfalls guten Getreideernte auf länger anhaltenden Preisdruck ein. Die Erzeugerpreise bewegten sich im Nordwesten Deutschlands zu Beginn der Ernte zwischen 110 €/t und 130 €/t, im Osten lagen sie noch darunter. Den Erzeugern in Deutschland bereiten vor allem die hohen Trocknungskosten Sorgen, die mit etwa 40 €/t zu Buche schlagen können. Zahlreiche Landwirte hätten den Körnermais daher bereits als Silomais zur Fütterung oder Energieerzeugung geerntet. In vielen europäischen Regionen haben die guten Bedingungen und die Ausdehnung der Anbauflächen für Rekordernten gesorgt. Vor allem aus Ungarn oder Rumänien, aber auch aus Österreich wird eine sehr gute Ernte gemeldet. In Deutschland scheinen die Erträge ebenfalls viel versprechend zu sein. Nach Schätzungen der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) liegt die Erntemenge in Ungarn bei 8,5 Mio. t bis 8,7 Mio. t. Die Hektarerträge haben sich demnach von 3,6 t/ha im von Dürre geprägten Vorjahr auf 7,2 t/ha in 2008 verdoppelt. Auch in Rumänien wurde die Erntemenge auf 9 Mio. t verdoppelt. Agrarmarkt Österreich (AMA) vermeldet 15 Prozent Ertragsteigerung. In Deutschland rechnet man nach ersten Schätzungen mit einer Steigerung der Erntemenge von 1 Mio t auf 4,88 Mio t. Weltweit geht man nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums im Vergleich zum Vorjahr jedoch von einer geringeren Maiserzeugung aus, da die Erntemengen in den USA selbst und in Brasilien nach unten korrigiert wurden. Wie sich die internationalen Rohstoffmärkte angesichts dessen und vor dem Hintergrund der Finanzkrise entwickeln, lässt sich noch nicht abschließend beurteilen.

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