Pflanzenschutz

Gute Strohrotte vermindert Fusariumgefahr nach Mais

28.10.2005

Die hohe Befallsgefährdung von Weizen, aber auch Triticale durch Fusarium ist oft beschrieben wirden. Beratungsempfehlungen zur Minimierung des Fusariumrisikos beinhalten in der Regel den Verzicht auf den Maisanbau. Wissenschaftler zeigen nun die Möglichkeit auf, diesem Problem mit ackerbaulichen Maßnahmen wirksam entgegen zu treten. Die Landwirte müssten darauf achten, das Maisstroh intensiv zu zerkleinern und einzuarbeiten, um die Strohrotte zu fördern, erläuterten Günter Stemann und Prof. Dr. Norbert Lütke Entrup von der Fachhochschule Südwestfalen in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK). Der Fusarium-Pilz ist ein natürlicher Bodenpilz. Er ist dort neben anderen Mikroorganismen unter anderem für den Abbau von Pflanzenresten zuständig und kann auf lebendem oder totem Material gleichermaßen existieren. Eine große Menge organischer Substanz wie Maisstoppeln und Maisstrohreste im oder am Boden begünstigt ein verstärktes Auftreten von Fusariosen. Insbesondere die Wurzelballen des Maises mit ihren im Bereich der Stützwurzeln verholzten Teile stellen einen idealen Nährboden für Fusariumbefall dar. Alle Bestrebungen, dem Fusariumbefall zu begegnen, sollten daher auf eine möglichst schnelle und vollständige Rotte des Maisstrohs ausgerichtet sein. Damit vermindere sich die Masse an organischer Substanz und somit auch das Erregerpotential, erklären Stemann und Lütke Entrup. Die Bekämpfung von Fusarium im Weizen beginnt demnach bereits bei der Sortenwahl für die Vorfrucht Mais. Durch den Anbau von kurzstrohigen Sorten lässt sich die Menge des anfallenden Strohs um bis zu drei Tonnen pro ha Trockenmasse reduzieren. Darüber hinaus kann man durch Wahl frühreifer Maissorten eine frühe Ernte durchführen. Auf diese Weise lässt sich die Rottephase nach der Ernte verlängern. Außerdem sollte die Stickstoffdüngung auf eine realistische Ertragserwartung ausgerichtet sein, die die Abreife des Maisbestandes nicht verzögert. Nach der Maisernte mindert eine wendende Bodenbearbeitung den Infektionsdruck zunächst ganz entscheidend. Das Problem ist damit aber nicht gelöst, denn die Strohreste verrotten nicht und können in den Folgejahren wieder hochgepflügt werden. In einem Forschungsprojekt an der FH Südwestfalen, das gemeinsam mit der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft und der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde, stellte sich nun heraus, dass das Risiko von Fusariosen auch bei Mulchsaat mit einer effektiven Bodenbearbeitung durch schwere Scheibeneggenkombinationen oder die Abfolge von Grubber und Scheibenegge verringert werden kann. Dazu muss das Maisstroh möglichst so stark zerkleinert werden, dass die Bodenorganismen es in kurzer Zeit zersetzen können.