Wie schon in den Dürrejahren 2018 bis 2019, sind aufgrund dessen auch in diesem Jahr regional ausgeprägte Schäden an Maisbeständen zu beobachten. Die Forschung nach Alternativen im Futterbau könnte Lösungen für Probleme liefern. Sowohl Landwirtschaft, Beratungsstellen und Forschungseinrichtungen beschäftigen sich nicht zum ersten Mal mit dieser Thematik. Das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) weist darauf hin, dass in einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe 3/2022 der Fachzeitschrift „mais“ genau dieser Frage nachgegangen wird. Prof. Dr. Olaf Steinhöfel, Dr. Kerstin Jäkel und Christian Blunk vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie stellen ihre Untersuchungsergebnisse vor und beantworten die Frage, inwieweit sich Hirse als Alternative zum Silomais eignet.
Die klimatischen Extreme der letzten Jahre, so die Autoren, machen eine Anpassung des herkömmlichen Futterbaus erforderlich. Hirse biete sich als C4-Pflanze mit einem tiefreichenden und weitverzweigten Wurzelsystem an. Sie ist ein effizienter Wasser- und Nährstoffnutzer, verfügt dank des guten Regenerationsvermögens über eine hohe Hitze- und Trockentoleranz und birgt damit Potenzial für hohe Biomasseerträge. Das Autorenteam hat in der Veröffentlichung sowohl die Ganzpflanzennutzung von Hirse als Grobfutteralternative als auch die Nutzung von Sorghumhirsekörnern als Einzelfuttermittel untersucht.
Hirseganzpflanzen, so lautet das Fazit der Wissenschaftler, beinhalten neben stabilen Erträgen unter Dürrestress, einer intensiven Nährstoffverwertung und der Unempfänglichkeit für die Larven des Westlichen Maiswurzelbohrers noch viele weitere Vorteile, um sie als Alternative zum Silomais in Erwägung zu ziehen. Beim Futterwert teile sich das Angebot in die stärkebetonte Körnerhirse und die faserbetonte Futterhirse bzw. Sudangrashybride. Die Körnerhirse sei leider relativ kleinwüchsig und damit ertragsschwach und daher derzeit noch keine wirkliche Alternative.