Gesellschaft

Illegaler Cannabisanbau in Maisfeldern nimmt zu

04.09.2008

Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA) bittet die Landwirte bei der nun bevorstehenden Maisernte um erhöhte Aufmerksamkeit im Hinblick auf den illegalen Anbau von Cannabis. Nicht zuletzt geht es dabei auch um den Schutz ihrer eigenen Maishäcksler. Vor allem im deutsch-niederländischen Grenzgebiet wurden in jüngster Vergangenheit auffällig viele Cannabis-Plantagen in Maisfeldern entdeckt. Wie das LKA gegenüber dem Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, zeichnet sich der Cannabis-Anbau in so genannten „Outdoorplantagen“ zunehmend als lukrative Einnahmequelle der Organisierten Kriminalität ab. Die Cannabispflanzen wachsen in der Regel mitten im Maisfeld. Die Täter reißen dabei einzelne Reihen oder einzelne Maispflanzen heraus und setzen dort Cannabis-Stecklinge. Dies geschieht in der Regel erst dann, wenn der Mais hoch genug und blickdicht ist. Die Stecklinge benötigen keine weitere Pflege und werden innerhalb von acht bis zehn Wochen etwa zwei Meter groß. Die Pflanzen haben dann bereits den rauscherzeugenden Wirkstoff Tetrahydrocannabinol, kurz THC, gebildet und können als Rauschmittel auf dem illegalen Markt angeboten werden. Um diese Pflanzen in Ruhe ernten zu können, schrecken die Täter nicht davor zurück, Schäden an Maishäckslern zu verursachen, um die Maisernte zu behindern. Dazu hängen sie Glasflaschen oder Kupferstangen in die Maispflanzen, so dass die Messer am Mähwerk geschädigt und die Ernte unterbrochen werden muss. Bei überraschend einsetzenden Maisernten gewinnen sie so die Zeit, die sie für ihre Ernte der Cannabispflanzen benötigen. Zur Bekämpfung des illegalen Cannabis-Anbaus wird in den nächsten Wochen und Monaten eine Fliegerstaffel eingesetzt. „Sie wird bis zur Maisernte noch einiges aufdecken – die Drogenproduzenten sollen wissen, dass sie keine Chancen haben“; sagte Stefan Kahl, der das Projekt „Cannabisplantagen“ der Polizei NRW leitet. Der Anbau von Cannabis wird nachhaltig verfolgt und führt zu empfindlichen Strafen. Auch Landwirte, die einen Anbau dulden, machen sich strafbar. Verdächtige Beobachtungen können bei jeder Polizeidienststelle gemeldet werden.

Download