Aussaat/Anbau/Ernte

Jedes Saatkorn braucht ein bequemes Bett

31.03.2010

Ab Mitte April beginnen die Landwirte wieder mit der Maisaussaat. Dabei ist große Sorgfalt geboten, denn der Mais stellt hohe Ansprüche an die vorbereitende Bodenbearbeitung und die Ablagegenauigkeit des Saatgutes.

Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, bevorzugt der Mais ein erwärmtes, verdichtungsfreies und gut durchlüftetes Saatbett mit guter Wasserleitfähigkeit. Von daher müssen sich die Landwirte, trotz aller Bemühungen möglichst früh auszusäen, um die Vegetationszeit optimal zu nutzen, gedulden, bis sich der Boden gesichert auf 8° Celsius erwärmt hat. Schließlich reagieren das Maiskorn und der spätere Keimling sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen. Ungünstige Bedingungen können unter Umständen dazu führen, dass Pilze und Bakterien das Saatkorn schwächen und somit den Feldaufgang und damit den späteren Ertrag negativ beeinflussen.

Die später gewünschte Bestandesdichte, die Sorte und die Wasserverfügbarkeit des Bodens bestimmen die Aussaatstärke. Die Ablagetiefe und der Kornabstand in der Reihe müssen während der Aussaat regelmäßig überprüft werden, um Lücken oder eine ungenaue Verteilung der Körner zu vermeiden.

Die Voraussetzung für die optimale Entwicklung des Maises ist eine optimale Bodenbearbeitung. Dabei steht die Erwärmung des Bodens zunächst im Vordergrund. Zur Vermeidung von Verdichtungen sollten die Böden vor der Lockerung und Krümelung abtrocknen. Die Bearbeitungstiefe entspricht in etwa der späteren Ablagetiefe der Maiskörner. Sie liegt zwischen vier Zentimetern bei schweren und sechs Zentimetern bei leichten Böden. Das Saatbett darf nicht zu feinkrümelig sein, um eventuellen Verschlämmungen nach Regenfällen vorzubeugen.

Verdichtungen müssen vor der Saat aufgebrochen und rückverfestigt werden, da die Maispflanzen diese Schichten nicht durchdringen können. Eine Pflugfurche kann in solchen Fällen sinnvoll sein. Sie führt aber gleichzeitig auch dazu, dass die Befahrbarkeit des Bodens vermindert wird. Auf erosionsgefährdeten Standorten empfehlen sich die Direktsaat oder Mulchsaatverfahren.

Für manche Betriebe stellt die Aussaat eine kritische Arbeitsspitze dar. Wie Dr. Markus Demmel von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising in einem Beitrag für das DMK erläutert, lässt sich die Schlagkraft bei der etablierten Technik der Einzelkornaussaat nur über eine größere Arbeitsbreite erreichen. Im Vergleich dazu untersuchte er gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und landwirtschaftliches Bauwesen in Bayern den Einsatz von Universal-Drillsaattechniken wie Scheiben-Drillsaat oder Grubbersaat. Sie seien durch ihre große Schlagkraft und universelle Einsetzbarkeit von großem Interesse. Bei günstigen Voraussetzungen, ohne Bodenverdichtungen bei einer vorangegangenen flachen Bodenbearbeitung, bringt die Einzelkornsaat statistisch nachweisbar Ertragsvorteile. Stellen sich die Verhältnisse jedoch anders dar, erbringen die Universal-Drillmaschinen einen vergleichbaren Ertrag.

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