Deutschland ist bei der Erzeugung von Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen in Europa führend. Im weltweiten Maßstab schätzt Burkhard Kleffmann, Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens Kleffmann Group in Lüdinghausen, die Möglichkeiten der Erzeugung von Energiepflanzen in Deutschland als eher gering ein. Durch die Verknappung der Agrarrohstoffe habe sich die Ausgangslage für die Erzeugung von Energiepflanzen allerdings deutlich verändert, erklärte Kleffmann. „Zukünftig wird die Produktion von Energiepflanzen stark vom Weltmarkt beeinflusst werden“, sagte er. So könne man derzeit beispielsweise anstelle des Rapsanbaus zur Biodieselproduktion die in Deutschland produzierte Rapsmenge problemlos im weltweiten Speiseölmarkt absetzen. Auch Brot- und Futtergetreide würden weltweit stark nachgefragt. Derzeit werden rund 11 % der Maisfläche für den Energiepflanzenanbau genutzt. Dieser Anbau von Energiepflanzen bietet auch weiterhin Potenziale. Sie können allerdings nur genutzt werden, sofern sich die Wirtschaftlichkeit der Biogasproduktion verbessert. Dabei kommt es nicht allein auf die Einspeisevergütung an, sondern vielmehr auf den kombinierten Einsatz von Kofermenten und den technologischen Fortschritt. Gelingt dies, prognostiziert Kleffmann auf der Grundlage der Untersuchungen seines Unternehmens langfristig eine Energiemaisfläche von bis zu 600.000 bis 700.000 ha. Mittelfristig – in den kommenden fünf Jahren - sei von moderaten Steigerungen bis auf 350.000 ha auszugehen.
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