Ökonomie/Markt

Körnermais: Reserven zur Kostensenkung nutzen

30.10.2008

Innerhalb eines Jahres sind die Gesamtkosten für die Erzeugung von 100 kg Körnermais um 20 Prozent gestiegen. Bei einem mittleren Ertragsniveau würden die Markterlöse die Kosten schon in diesem Jahr nicht mehr decken. Zu diesem Ergebnis kommt Hubert Hugger von Regierungspräsidium Freiburg nach eigenen Erhebungen in Baden-Württemberg. Vor allem viehlose Körnermaisbetriebe sind von dem Kostenanstieg im Ackerbau aufgrund ihrer Abhängigkeit vom Dünger- und Energiemarkt betroffen. In einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) erläutert Hugger Möglichkeiten zur Kostensenkung. Die variablen Maschinenkosten könnten beim Übergang vom Pflug auf den Grubber bei entsprechend geeigneten Böden deutlich gesenkt werden. Im Hinblick auf die Feldhygiene muss allerdings auf eine sehr gute Maisstrohzerkleinerung nach der Ernte geachtet werden. Landwirte, die auf Mineraldünger angewiesen sind, müssen laut Hugger mit einem Aufwand rechnen, der mindestens ein Drittel der Marktleistung der Kultur verschlingt. Auf mit Phosphor und Kalium gut versorgten Böden könne man daher vorübergehend die Grunddüngung aussetzen oder reduzieren. Eine Kalkung verbessert überall dort die Kalium-Nachlieferung und Phophor-Mobilisierung, wo auf bindigen Böden kein freier Kalk die Struktur stabilisiert. Im weiteren Verlauf sollten die Landwirte bei der Auswahl der Herbizide den Einsatz alternativer, ebenso geeigneter und möglicherweise günstigerer Mittel in Erwägung ziehen. Durch die Wahl der Sorte und eine möglichst frühe Ernte sollte man auf eine geringere Erntefeuchte abzielen. Jedes Prozent weniger Erntefeuchte verringert die Kosten je 100 kg Trockenmais um circa zehn Cent, schreibt Hugger. Zudem verbilligen leistungsfähigere Sorten die Produktionskosten. Die Erschließung dieser wenigen Kostenreserven setzt laut Hugger besondere Erfahrungen und ein hohes produktionstechnisches Können der Landwirte voraus.

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