Agrarpolitik

Maisanbau in Polen boomt

28.04.2005

Seit einigen Jahren boomt der Maisanbau in Polen. Nicht einmal zehn Jahre ist es her, dass in unserem Nachbarland lediglich 160.000 ha Mais (1996) angebaut wurden. Mittlerweile stieg die Anbaufläche in 2004 auf fast 700.000 ha, wovon 412.000 ha auf Körnermais entfallen. Zum Vergleich wurden in Deutschland im vergangenen Jahr rund 461.000 ha Körnermais inkl. CCM angebaut. Wie Prof. Tadeusz Michalski von der Universität Poznan in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) beschreibt, erzielen polnische Landwirte im Landesdurchschnitt einen Ertrag von 5,5 bis 6 t Körnermais proha. Spitzenbetriebe kommen mit 8 bis 9 t Ertrag pro Hektar allerdings nahe an den deutschen Durchschnittsertrag des vergangenen Jahres von 9,13 t/ha heran. Die Gründe für die Ausdehnung des Maisanbaus in Polen sind vielfältig. Zum einen liegen die Ursachen in den veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen begründet. Die Betriebe expandieren und intensivieren ihre Erzeugung. Als Folge davon ersetzt Mais weniger wirtschaftliche Futterpflanzen. Darüber hinaus sind die Ertragszuwächse des Maises denen von Getreide deutlich überlegen während der Marktpreis den Preisen für Weizen und Gerste entspricht. Einen weiteren wichtigen Beitrag liefert der enorme Züchtungsfortschritt, denn mittlerweile sind dem polnischen Klima angepasste Hybriden auf dem Markt. Ebenso positiv wirken sich die höheren Durchschnittstemperaturen und die geringeren Temperaturschwankungen im Jahresdurchschnitt auf den Anbau aus. Sie ermöglichen Maisanbau im gesamten Land, auch im Norden und Nordosten, wo der Maisanbau lange als nicht möglich galt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit der Abreife relativ später Sorten (FAO 270) von 20 auf 50 Prozent.