Aussaat/Anbau/Ernte

Maisaussaat erneut früher?

27.02.2008

Im vergangenen Jahr brachten die Landwirte in Nordwestdeutschland den Mais bereits Anfang April in den Boden. Auch in diesem Jahr scheinen sich die Landwirte auf eine frühe Aussaat vorbereiten zu können, berichtet das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK). Die Natur eilt dem Kalender derzeit um zwei bis drei Wochen voraus, so dass der traditionell optimale Saattermin von Mitte April bis Anfang Mai voraussichtlich erneut vorgezogen werden wird. Der Mais stellt enorm hohe Ansprüche an die Aussaat. Er bevorzugt ein erwärmtes, verdichtungsfreies und gut durchlüftetes Saatbett mit guter Wasserleitfähigkeit und beginnt bei etwa 9° Celsius Bodentemperatur zu keimen. Das Maiskorn und der Keimling reagieren allerdings sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen. Ungünstige Bedingungen können dazu führen, dass Bakterien und Pilze das Saatkorn angreifen, den Feldaufgang und damit den späteren Ertrag negativ beeinflussen. Das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) empfiehlt daher, bei der Bodenbearbeitung und der Aussaat mit besonderer Sorgfalt vorzugehen. Die Bodenbearbeitung sollte darauf ausgerichtet werden, den gesamten Wurzelraum und nicht nur die Krume uneingeschränkt für die Wasserspeicherung zu erschließen sowie die Erwärmung des Bodens zu fördern. Die große Bedeutung der Wasserleitfähigkeit der Böden erklärt sich durch Klimaveränderungen. Wetterexperten sagen eine Abnahme der Sommerniederschläge voraus. Gleichzeitig ist demnach in dieser Zeit vermehrt mit Starkregen zu rechnen. Um Verdichtungen zu vermeiden, ist es ratsam die Böden vor der Bearbeitung abtrocknen zu lassen. Überdurchschnittlicher Feuchtigkeit kann durch eine Verbesserung der Drainsysteme entgegengewirkt werden. Die Bearbeitungstiefe entspricht in etwa der späteren Ablagetiefe der Maiskörner. Sie liegt zwischen vier Zentimetern bei schweren und sechs Zentimetern bei leichten Böden. Das Saatbett sollte jedoch nicht zu feinkrümelig sein, um Verschlämmungen nach Regenfällen vorzubeugen. Verdichtungen zum Beispiel aufgrund von Fahrspuren müssen vor der Saat aufgebrochen und rückverfestigt werden, da die Maispflanzen diese Schichten nicht durchdringen können. Eine Pflugfurche kann in solchen Fällen sinnvoll sein. Sie führt aber gleichzeitig auch dazu, dass die Befahrbarkeit des Bodens vermindert wird. Im Hinblick auf die Energiekosten ist eine Pflugfurche mit den folgenden Arbeitsgängen kostenintensiver als beispielsweise eine Mulch- oder Direktsaat. Die Direktsaat empfiehlt sich insbesondere auf erosionsgefährdeten Standorten. Angesichts der seit 1. Juli 2007 geltenden verschärften EU-Verordnung im Hinblick auf Mykotoxine sollten die Landwirte in diesem Jahr mehr denn je darauf achten, das Maisstroh der vergangenen Ernte sorgfältig einzuarbeiten, um die Strohrotte zu fördern und das Infektionspotential zu reduzieren. Auch die Sortenwahl kann zur Verminderung des Risikos einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Aussaatstärke richtet sich nach der später gewünschten Bestandesdichte, der Sorte und der Wasserverfügbarkeit des Bodens. In jedem Fall sollten die Ablagetiefe und der Kornabstand in der Reihe während der Aussaat regelmäßig überprüft werden, um Lücken oder eine ungenaue Verteilung der Körner zu vermeiden.

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