Gesellschaft

Maiswettbewerb auf einem Quadratmeter ist Ehrensache

28.09.2016

Die Maispflanzen werden mit Liebe und Sorgfalt gehegt und gepflegt. Es sind ganz besondere Pflanzen, die da im Oldenburger Land wachsen. Die Mitglieder des 1. Maisanbauclubs im Autobahndreieck (1. MAC i.A.) und des Dingsteder Körnermais-Clubs (D-Ko-Ma-C) bauen auf einem Quadratmeter Mais an und wetteifern mit allerhand Tricks und Kniffen das ganze Jahr über um den Sieg in ihren Wettbewerben.

Die Wurzeln des 1. Maisanbauclubs im Autobahndreieck reichen in das Jahr 2009 zurück. „Wir heißen so, weil alle Mitglieder in der Gemeinde Dötlingen zwischen den Autobahnen A1, A29 und A28 wohnen“, erklärt Vorstandsmitglied Birger Strudthoff. Die spaßige Idee wurde 2010 erstmals umgesetzt. 16 Mitglieder bauen seitdem auf einem Quadratmeter im heimischen Garten Mais gemäß den Richtlinien des Clubs an. Ihr Ziel ist es, einen möglichst hohen Ertrag zu erreichen. Dafür gibt es verschiedene Kategorien wie das höchste Gewicht eines einzelnen Kolbens, das Durchschnittsgewicht von fünf Maiskolben, die längste Maispflanze oder das Gesamtgewicht der Ernte. Die Ergebnisse in allen Kriterien fließen in das Endergebnis ein. Genau das ist die Schwierigkeit. „Man muss in allen Kategorien stark sein und einen guten Mittelweg finden. Bei uns sind schon einige Maisexperten auf der Strecke geblieben“, sagt Strudthoff. Es komme zum Beispiel nicht auf die Zahl der Pflanzen an, meint er. Die Maispflanzen im heimischen Garten erfreuen sich das ganze Jahr über einer besonderen Zuneigung. „Sie bekommen definitiv mehr Pflege. Da geht man abends noch mal lang und gibt Wasser, wenn es ein schöner Tag war“, berichtet das Vorstandsmitglied. Über die Jahre haben die Clubmitglieder trotz der besonderen Pflege aber auch erlebt, dass der Mais im Feld besser gedeiht. „Die große Fläche ist von Vorteil“, sagt Strudthoff. Dennoch bringt der Mais im Garten erstaunliche Ergebnisse. So stellte Strudthoff in diesem Jahr mit einem Gesamtgewicht von 46,95 kg einen neuen Rekord auf. „Das wären fast 470 t/ha“, rechnet er hoch.

Beim Dingsteder Körnermaisclub bauen die Clubmitglieder maximal 25 Maispflanzen auf einem Quadratmeter an. Bis Juni darf nachgesät werden. Die dann bei einer Rundreise über alle Parzellen festgestellte Zahl an Maispflanzen geht in die Wertung. Jedes Mitglied pflegt die Pflanzen nach eigenem Ermessen. Bei einer zweiten Rundtour im September zählen die Mitglieder nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Kolben, damit bei der Ernte alles mit rechten Dingen zugeht und nicht gemogelt werden kann. Die Ernte erfolgt dann am ersten Sonntag im November. Die Mitglieder pflücken alle Maiskolben und ernten die Körner von Hand. Schließlich werden der Feuchtigkeitsgehalt bestimmt und die Körner gewogen. Seit 2011 küren die 17 Dingsteder Körnermaisanbauer ihren Sieger im Rahmen eines Familienfestes mit einem Wanderpokal. 

 

Keywords: Deutsches Maiskomitee e.V. (DMK), 1. Maisanbauclub im Autobahndreieck,Dingsteder Körnermaisclub

Download