Pflanzenschutz

Maiswurzelbohrer auf dem Vormarsch

30.10.2008

Der Maiswurzelbohrer wird sich weiter ausbreiten. Davon ist Dr. Michael Glas vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg in Stuttgart überzeugt. In einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) berichtet er, dass der Maiswurzelbohrer Diabrotica virgifera virgifera Le Conte in allen europäischen Maisanbaugebieten günstige Wachstumsbedingungen vorfindet. Angesichts seiner großen Anpassungsfähigkeit werde sich der Quarantäneschädling daher weiter verbreiten und dauerhaft etablieren können. Man müsse ihn weiterhin bekämpfen und dürfe diese Entwicklung nicht untätig verfolgen. Regionen, in denen relativ viel Mais angebaut wird, sind besonders gefährdet, schreibt Dr. Glas. Erfahrungswerte aus Südosteuropa lehren, dass der Maiswurzelbohrer innerhalb von fünf Jahren hohe Populationsdichten erreichen und die Schadschwelle überschreiten kann. Die Schäden lassen sich durch den gezielten Einsatz von Insektiziden gegen Larven und Käfer sowie die Schaffung optimaler Wachstumsbedingungen in der Jugendentwicklung des Maises minimieren. Die strengen EU-Quarantäne-Vorschriften schreiben zudem eine Änderung der Anbaustrategien vor. Dies wird von den direkt betroffenen Landwirten als unbillige Härte empfunden. Mit der Verordnung zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers gilt in Deutschland seit Juli 2008 ein neuer, rechtlich verbindlicher Rahmen zur Umsetzung der Quarantänemaßnahmen. Diese „Eil-Verordnung“ wird derzeit überarbeitet, um der aktuellen Situation in Bayern gerecht zu werden und längerfristige Gültigkeit zu erlangen. Nach dem erstmaligen Auftreten des Maiswurzelbohrers in Deutschland im vergangenen Jahr wurden auch 2008 in Bayern und Baden-Württemberg wieder zahlreiche Käfer gefunden. Die Insektizidbehandlung erfolgte in Baden-Württemberg sehr zügig. Im weiteren Jahresverlauf wurden daraufhin keine weiteren Käfer gefunden. In Bayern wurden bis Anfang Oktober 238 Käfer in 37 Gemarkungen registriert. Im Gegensatz zu Baden-Württemberg sei hier laut Glas von einem flächenhaften Vorkommen auszugehen.

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