Ökologie/Umwelt

Nährstoffe richtig bilanzieren

03.04.2003

Bonn (DMK) – Für den Nährstoffvergleich auf Betriebsebene lässt die Düngeverordnung Berechnungen sowohl auf Hoftor- als auch auf Feld-Stall-Basis zu. Der direkte Vergleich zeigt jedoch, dass nur in wenigen Betrieben beide Verfahren zu gleichen Ergebnissen führen. Diese Aussage stellte Anja Keuck, Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe, auf einer Vortragstagung des Ausschusses Futterkonservierung und Fütterung des Deutschen Maiskomitees (DMK) in Haus Düsse bei Bad Sassendorf in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen zum Projekt „Beispielbetriebe Optimiertes Nährstoffmanagement“. An dem mit BON abgekürzten Projekt beteiligen sich derzeit 40 Landwirte mit dem Ziel, Nährstoffüberhänge aus der Tierhaltung zu reduzieren. Die seit 1997 ermittelten Ergebnisse lassen nach Keuck den Schluss zu, dass die im Feld-Stall-Vergleich angesetzten Faustzahlen für den Nährstoffanfall in der Tierhaltung im Einzelbetrieb nicht stimmen und der Ertrag als wesentliche Größe der Nährstoffabfuhr nur geschätzt werden kann. Für den Nährstoffvergleich sei somit die Hoftorbilanz besser geeignet als die Feldtorbilanz, da alle Nährstoffströme erfast werden, sobald sie das Hoftor passieren und auf exakte Daten aus der Buchführung zurückgegriffen werden kann. Mittels einer EDV-gestützten Düngeplanung würde im Projekt die Verteilung der Wirtschaftsdünger über die Schläge des Betriebes optimiert und der verbleibende Mineraldüngeraufwand ermittelt werden. Dabei steht für Keuck eine möglichst gute Ausnutzung der in Gülle und Mist enthaltenen Nährstoffe im Vordergrund. Die Stickstoffdüngung konnte so um ein Drittel reduziert werden. Bei Phosphat konnte sogar die Hälfte und bei Kali konnten zwei Drittel des Aufwandes an Mineraldünger eingespart werden. Die geringeren Düngerkosten schlugen sich auch im Betriebsergebnis nieder. Überschlägig konnte jeder BON-Betrieb rund 50 Euro je Hektar einsparen.

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