Gesellschaft

Neue US-Studie: Mais bereits vor 8.700 Jahren angebaut

29.04.2009

Amerikanische Wissenschaftler haben die bislang frühesten fossilen Maisreste gefunden. Forscher des Smithsonian National Museum of Natural History fanden im mexikanischen Rio-Balsas-Tal mit Hilfe der Radiocarbonmethode Beweise, nach denen der Mais dort bereits vor 8.700 Jahren angebaut wurde. Das berichtet das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) unter Bezugnahme auf eine Veröffentlichung des Instituts aus Washington. Ausschlaggebend für die Suche im Rio-Balsas-Tal war die Herkunft des Maises. Er stammt vom Wildgras Teosinte ab, welches in Mexiko wächst. Die Wissenschaftler suchten dort in Regionen, die vor 8.000 bis 9.000 Jahren besiedelt waren, weil man davon ausgeht, dass sich der Mais etwa um diese Zeit aus Teosinte entwickelte. Sie entdeckten an einer Felswand im Rio-Balsas-Gebiet im Bundesstaat Guerrero Stärkekörner und Sedimente mit pflanzlichen Ablagerungen, so genannte Phytolithen, die von Maiskolben stammten. Da die Blütenstände der Teosinte sich erst im Laufe der Domestizierung zu Kolben entwickelt hatten, waren sich die Wissenschaftler sicher, dass es sich um eine frühe Form des Maises handeln musste. Zudem fand das Forscher-Team mit der Anthropologin Dolores Piperno und Anthony Ranere, dem Archäologen der Temple University Philadelphia, an der Spitze bei Ausgrabungen in zu jener Zeit bewohnten Höhlen auch Spuren von Speisestärke an Steinwerkzeugen. Dies deutet darauf hin, dass der Mais schon damals verarbeitet wurde. „Unsere Funde bestätigen, dass bereits im frühen Holozän Mais gezüchtet wurde“, sagte Piperno. Von Mexiko aus breitete sich der Mais vor etwa 7.600 Jahren nach Panama und von dort vor rund 6.000 Jahren nach Südamerika aus. Bis heute hat der Mais seinen Siegeszug um die Welt angetreten. Er gilt als eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel für den Menschen und als bedeutendes Futtermittel für die Tiere.

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