Nachwachsende Rohstoffe/Technologie

Neues Spielzeug aus Mais

28.08.2013

Die Schaufeln, Eimer und Siebe sehen auf den ersten Blick aus wie ganz normales Plastikspielzeug. Doch die bunten Gerätschaften für Kinder und größere Gartenfreunde sind außergewöhnlich umweltfreundlich, denn sie bestehen zu wesentlichen Teilen aus Mais. Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, forschten Wissenschaftler der TU Chemnitz mit mehreren Partnern im Rahmen des Forschungsprojektes FENAFA daran, unzerbrechliches Kinderspielzeug ohne Weichmacher herzustellen, das zu mehr als zwei Dritteln Polymilchsäure aus Mais enthält. Das Projekt wurde von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. unterstützt.

„Der Mais ist nicht zu erkennen. Er ist komplett chemisch modifiziert“, erläuterte Roman Rinberg vom Lehrstuhl Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz. Die besondere Herausforderung bestand darin, das in seiner ursprünglichen Form sehr spröde Polylactid mit Hilfe von Spezialadditiven unzerbrechlich zu machen. „Das hat ganz gut geklappt“, meinte Rinberg. Die Chemnitzer Wissenschaftler arbeiteten in der Umsetzung mit den Firmen Livemold aus Breitungen/Werra, Linotech aus Forst und der Spielwarenfirma Martin Fuchs aus Zirndorf zusammen.

Mittlerweile vermarktet die Spielwarenfirma Martin Fuchs die Produkte unter dem Namen „spielstabil bioline“. Für die umweltfreundlichen Produkte müssen die Verbraucher etwas mehr zahlen als für herkömmliches Kinderspielzeug aus erdölbasiertem Kunststoff. Rinberg erwartet allerdings, dass sich das verändert: „Die Erdölpreise werden sich nach oben entwickeln, von daher werden die biobasierten Produkte konkurrenzfähiger werden.“

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