Fütterung/Tierernährung

Rohstoffausnutzung optimieren

26.03.2008

Seit dem vergangenen Jahr steigen die Futtermittelpreise. Angesichts des anhaltend starken Verbrauches von Weizen und der von Marktexperten in Aussicht gestellten Verdoppelung der weltweiten Nachfrage in den kommenden 25 Jahren müssen die Landwirte davon ausgehen, dass die Agrarrohstoffe knapp und damit teurer werden. Diese Entwicklung wird sich auf die Fütterung der Milchkühe auswirken. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge vom Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein verwies gegenüber dem Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK) jedoch darauf, dass die Landwirte bei ihren Entscheidungen nicht allein die Kosten der Futtermittel, sondern auch die Bedürfnisse und das Wohlbefinden ihrer Hochleistungskühe berücksichtigen sollten. Im Rahmen der Tagung des DMK-Ausschusses Futterkonservierung und Fütterung erläuterte sie, dass schwankende Futtermittelqualitäten die notwendige Konstanz in der Milchkuhfütterung erschweren würden. Rationen für hochleistende Milchkühe müssten nicht nur seitens der Energie-, Nähr- und Mineralstoffkonzentration ausgefeilt, sondern auch über einen langen Zeitraum möglichst gleich bleibend sein. „Kurzfristige Futtermittel- oder Rationswechsel zahlen sich grundsätzlich nicht aus, da eine Kuh, besonders ihr Pansen, immer eine längere Zeit benötigt, um sich überhaupt an eine neue Ration anzupassen“, sagte Mahlkow-Nerge. Der Anteil an Soja und Getreide, Pflanzenölen, Maiskleberfutter und Melasse in den Rationen wird im Zuge der weltweiten Entwicklungen sinken. Mahlkow-Nerge geht davon aus, dass vermehrt Nebenprodukte aus der Bioenergiegewinnung und der Lebensmittelverarbeitung zum Einsatz kommen. „Die Einsatzwürdigkeit und die Einsatzmengen industrieller Nebenprodukte hängen immer von den ernährungsphysiologischen Bedürfnissen der Tiere, dem Futterwert und der Akzeptanz beim Tier, von der Siliereignung und der Logistik der Futtermittel ab“, sagte sie. Mahlkow-Nerge erwartet zukünftig einen steigenden Einsatz einheimischer Futtermittel. Zudem kommt dem wirtschafteigenen Grundfutter eine stärkere Bedeutung zu: „Qualitative Verbesserungen des Grundfutter, der Futterernte und des Siliermanagements werden rentabler werden, je knapper und damit teurer das Kraftfutter ist.“ In vielen Betrieben lägen die größten Reserven im Hinblick auf die Optimierung der Rohstoffausnutzung in der Verbesserung der Grundfutterqualität und der Minimierung der Futterverluste von der Silierung bis hin zur Futterkrippe.

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