Ökologie/Umwelt

Strahlreinigung von Fassaden mit Maisspindelgranulat

30.04.2008

Das klassische harte Sandstrahlen zur Reinigung von Fassaden ist landläufig bekannt. Dass das auch wesentlich sanfter mit Maisspindelgranulat geht, ist relativ neu. Das Strahlmittel werde durch Zerkleinern, Sieben und Entstauben aus dem holzigen Teil der entkörnten Maisspindel gewonnen, erklärt Freiherr Wilderich von Haxthausen gegenüber dem Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK). Er vertreibt das Maisspindelgranulat unter dem Produktnamen EU-Grits europaweit. „Vor zwölf Jahren habe ich von einer Messe ein Kilogramm grobes Material mit nach Hause genommen und es in einer Kaffeemühle kleiner gemahlen“, berichtet von Haxthausen. Das war für ihn die Geburtsstunde zur Verwendung von Maisspindelgranulat als Ölbindemittel. Im Laufe der Zeit ergaben sich vielfältige weitere Verwendungsmöglichkeiten. Maisspindelgranulat eignet sich unter anderem auch zum Entfetten oder Polieren, als Träger-, Streu- und Heizmaterial oder als Beimengung zu Spülflüssigkeiten und eben auch als Strahlmittel. Maisspindelgranulat zeichnet sich durch seine besondere Härte, hohe Raumdichte sowie gute Wassersaug- und Fließfähigkeit aus. Es hat eine schleifend-polierende Wirkung und kann bei Mauerwerken und Fassaden, Metallen, Holz, Glasfaserprodukten oder Keramikisolatoren eingesetzt werden. Das Produkt schädigt die Oberfläche nicht, sondern trägt nur die Verschmutzungen und die porösen Schichten ab und findet somit auch bei der Reinigung von Baudenkmälern Anwendung. „Die Bahn verwendet es beispielsweise für die rollenden Teile wie etwa Achsen“, berichtet Freiherr von Haxthausen aus Lichtenau. Das Material bezieht von Haxthausen aus Südfrankreich: „In Deutschland ist die Maisspindel nicht so vorhanden, da der Mais im Wesentlichen als Silomais genutzt wird.“ Die Vermehrung von Saatmais, woher er die entkörnte Maisspindel bezieht, findet in klimatisch günstigeren Regionen wie Südfrankreich und nur zu einem geringen Teil in Deutschland statt. Alternativen bestünden durch einen Import aus Indien, China oder der Türkei. „Mit Südfrankreich bin ich aber im Hinblick auf die Inhaltsstoffe auf der sicheren Seite“, erklärt von Haxthausen. Seine Überlegungen gehen jedoch dahin, möglicherweise auch die Maisspindel aus dem Körnermaisanbau nutzen zu können.

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