Pflanzenschutz

Strohrotte fördern

31.10.2007

Die Landwirte sollten in diesem Jahr besonders darauf achten, das Maisstroh intensiv zu zerkleinern und einzuarbeiten. Darauf weist das Deutsche Maiskomitee (DMK) angesichts der seit 1. Juli geltenden EU-Mykotoxin-Höchstmengenverordnung hin. Sie schreibt verbindliche Grenzwerte für die Fusarientoxine Deoxynivalenol (DON), Zearalenol (ZEA) und Fumonisine bei Körnermais für die Lebensmittelverarbeitung vor. Der Wert für DON liegt bei 1750 Mikrogramm pro Kilogramm für unverarbeiteten Mais. Bedingt durch die unterschiedlichen Witterungsbedingungen schwankt die Mykotoxinbelastung von Jahr zu Jahr. 2006 wurden hohe Gehalte gemessen, im trockenen Jahr 2003 fielen die Werte beispielsweise sehr gering aus. In diesem Herbst könnten die feuchtwarme Witterung und die aufgrund des guten Aufwuchses große Menge anfallenden Strohs den Befall mit Fusarien begünstigen. Daher empfehlen Wissenschaftler ausdrücklich, vorbeugend die ackerbaulichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Die Landwirte sollten das Maisstroh und die Maisstoppeln intensiv zerkleinern und einarbeiten, um eine möglichst schnelle und vollständige Strohrotte zu fördern. Auf diese Weise vermindere sich die Masse an organischer Substanz und damit das Erregerpotential. Die wendende Bodenbearbeitung in Kombination mit der Zerkleinerung senkt den Infektionsdruck ganz entscheidend. Bei der Mulchsaat wird die Bodenbearbeitung mit einer Scheibeneggenkombination oder einer Abfolge von Grubber und Scheibenegge empfohlen. Auch mit der Sortenwahl der Vorfrucht Mais lässt sich das Risiko für einen Befall im Weizen verringern. Mit Hilfe frühreifer Maissorten lässt sich die Rottephase nach der Ernte verlängern. Kurzstrohige Sorten reduzieren die Menge anfallenden Strohs um bis zu drei Tonnen pro Hektar Trockenmasse. Der Fusarium-Pilz ist ein natürlicher Bodenpilz. Neben anderen Mikroorganismen ist er für den Abbau von Pflanzenresten zuständig. Der Pilz existiert sowohl auf totem als auch auf lebendem Material. Eine große Menge an Maisstoppeln und Maisstrohresten im oder am Boden begünstigt das Auftreten von Fusariosen. Insbesondere die Wurzelballen und die verholzten Teile im Bereich der Stützwurzeln stellen einen idealen Nährboden dar.

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