Nachwachsende Rohstoffe/Technologie

USA: Bioethanol legt kräftig zu

25.06.2008

Der amerikanische Bioethanolsektor verzeichnet dramatische Wachstumsraten. Prof. Dr. Martin Bohn von der Universität Illinois berichtete im Rahmen der ersten gemeinsamen Tagung des Deutschen Maiskomitees (DMK) und der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ) in Stuttgart-Hohenheim, dass die Amerikaner seit 2001 ein jährliches Wachstum von 20 Prozent realisieren. Mittlerweile haben die USA Brasilien, wo seit mehr als 30 Jahren Bioethanol aus Zuckerrohr produziert wird, im Kopf-an-Kopf-Rennen, überholt. Sie gelten weltweit als Marktführer bei der Umwandlung von Mais in Bioethanol. Der Aufschwung in den USA ist ein Ergebnis des politischen Willens. Über den „Energy Policy Act von 2005“ erhalten die Bioethanolproduzenten Kredite und Steuerrückerstattungen. Außerdem sind über den „Renewable Fuels Standard“ jährliche Produktionsziele definiert. Präsident Bush will die Abhängigkeit vom Ölimport vermindern und hat das Ziel ausgegeben, den Anteil regenerativer Treibstoffe bis 2030 auf 35 Mrd. US-Gallonen zu steigern, das entspricht etwa 110 Mio. t. Im vergangenen Jahr lag die Produktionsmenge bei mehr als 6 Mrd. US-Gallonen. 2007/08 wurden etwa 100 Mio. t Mais, und damit rund 25 Mio. t mehr als noch im Vorjahr, zur Ethanolherstellung eingesetzt. Die Erntemenge lag insgesamt bei rund 330 Mio. t. Natürlich wirkt sich die zunehmende Verwendung von Mais zur Bioethanolgewinnung auch auf die Nachfrage nach Mais aus. Mais zur Bioethanolherstellung konkurriert in den USA mit dem Export und der Maisverfütterung. Marktforscher gehen allerdings davon aus, dass der Verbrauch in der Tierfütterung sinkt. Zudem lässt sich die eiweißhaltige Schlempe, die am Ende der Destillation als Nebenprodukt der Bioethanolherstellung entsteht, in der Tierfütterung einsetzen. Amerikanische Wissenschaftler und Pflanzenzüchter arbeiten darüber hinaus mit Nachdruck daran, den Ertrag und die Ausbeute zu verbessern. Somit sei Wachstumspotential für die Verwendung von Mais zur Bioethanolerzeugung vorhanden, erklärte Bohn.

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