Ökonomie/Markt

Wachstumssprünge für Biotreibstoffe in den USA

28.11.2007

In den USA boomt der Markt für Biotreibstoffe. Bobby Richey, Botschaftsrat für Landwirtschaft an der Amerikanischen Botschaft in Berlin, berichtete bei der Jahrestagung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) in Rostock-Warnemünde, dass das Angebot sehr stark angestiegen sei. Verbrauch und Vermarktungsstrukturen hinken dagegen hinterher. Nach wie vor bestimmt Ethanol das Marktgeschehen, Biodiesel ist in den USA erst seit wenigen Jahren interessant. Insgesamt ist die Produktion von Biotreibstoffen seit 2005/06 fast verdoppelt worden. Sie liegt nun bei fast zehn Mrd. Gallonen, was mehr als 37 Mrd. Litern entspricht. Hintergrund ist unter anderem das von Präsident Bush vorgeschlagene Ziel, den US-Treibstoffverbrauch in zehn Jahren um 20 Prozent zu senken sowie den Verbrauch alternativer Treibstoffe auf 132 Mrd. Liter bis 2017 zu steigern. Der Markt entwickelt sich rasant, nicht zuletzt begünstigt durch die hohen Ölpreise. Von Sommer 2007 bis Herbst 2008 rechnet man in den USA laut Richey mit einer Verdoppelung der Produktionskapazitäten für Ethanol von sechs auf zwölf Mrd. Gallonen (ca. 45 Mrd. Liter). Der Ethanol-Anteil am Maisverbrauch liegt bereits bei 25 Prozent. Bis zum Jahr 2010/11 wird er die 30-Prozent-Marke knacken. Als Folge dieser Entwicklung steigen natürlich auch die Maispreise in der Landwirtschaft. Prognosen zufolge werden die Preise ihr hohes Niveau aufgrund der großen Nachfrage in den kommenden Jahren in etwa halten können. Die hohen Rohstoffpreise drücken allerdings die Margen für Biotreibstoffe. „Die Biodiesel-Industrie steckt in den USA noch in den Kinderschuhen“, sagte Richey. Die Produktionskapazität für Biodiesel hat sich von Mai 2006 mit 0,4 Mrd. Gallonen (ca. 1,5 Mrd. Liter) auf 1,85 Mrd. Gallonen (ca. 7 Mrd. Liter) im September 2007 aber weit mehr als vervierfacht. Weitere 1,37 Mrd. Gallonen (mehr als 5 Mrd. Liter) an Kapazität sind im Bau. Der Biodiesel-Anteil am Sojaölverbrauch wird in naher Zukunft bei über 20 Prozent liegen. Richey erwartet, dass sich der Wettbewerb um die Anbaufläche für Mais und Soja verschärfen wird.

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