Aussaat/Anbau/Ernte

Wasserversorgung sicherstellen

25.02.2009

Die nachhaltige Regulierung und Sicherung der Bodenfeuchtereserven gewinnt angesichts der starken Vernässung der Böden aufgrund vermehrter Winterniederschläge bei gleichzeitig häufigerer Vorsommertrockenheit immer mehr an Bedeutung. In einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) beschreibt Prof. Dr. Werner Buchner von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, dass es angesichts der Witterungsextreme wie etwa dem Januarfrost in 2009 mit Eindringtiefen von bis zu 40 cm durchaus sinnvoll sei, die Fruchtfolgeabläufe vor allem in feuchteren Regionen zu überprüfen. Buchner empfiehlt, die Schläge auf Auswinterungsschäden zu kontrollieren. Sehr wasserhaltige Böden setzen dem Gefrierprozess aufgrund ihrer hohen Wärmekapazität viel mehr Wärmeenergie entgegen als ein wenig wasserhaltender Sandboden. Solche nassen Böden neigen aufgrund der Gefüge lockernden Ausdehnungskraft des Eises allerdings zum Auffrieren. Dieser Prozess kann zu einem Abreißen der Wurzeln führen. Die Böden müssten nach dem Abtrocknen wieder angewalzt werden. Auf tonreicheren Böden hingegen stand nach dem Abtauen oftmals das Wasser. Dieses geht auf einen Wasserstau auf der Pflugsohle zurück und entsteht, sobald die Krumenbasis auf gepflügten Flächen nicht vollständig durchfriert. Um die für die Keim- und Jugendentwicklung des Maises wichtigen Bodenfeuchtereservoire nicht zu gefährden, lohne es sich, die Abtrocknungstiefe des Bearbeitungshorizontes zu kontrollieren. Gegebenenfalls sei es sinnvoll, mit abgesenktem Reifeninnendruck, Breitreifen oder Gitterrädern zu fahren. Eine wertvolle Hilfe hinsichtlich der Frosteindringtiefe bietet der Deutsche Wetterdienst unter www.agrowetter.de. Auch Zwischenfrüchte und die anschließende Mulchsaat tragen zur Optimierung der Wasserführung bei. Gerade in trockenen Klimaten habe sich das Belassen des Strohs auf der Ackerfläche bewährt. Sofern sich der Humusgehalt durch die zusätzlich organische Masse um 0,1 % Kohlenstoff erhöht, steigere diese die nutzbare Feldkapazität um etwa ein Prozent. Bei mittlerer bis hoher Sonneneinstrahlung hält der Bestand vier bis fünf Tage länger durch, wenn 15 bis 25 mm zusätzliches Niederschlagswasser auf diese Weise gebunden werden. Die Landwirte sollten hinsichtlich ihrer Sortenwahl zwischen günstigen, gut wasserführenden Anbaulagen, Trockenstandorten und Übergangslagen unterscheiden. Auch die Zahl der Pflanzen je qm empfiehlt sich mit Blick auf die Wasserversorgung je nach Sortentyp zu variieren.

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