Aussaat/Anbau/Ernte

Zerkleinertes Maisstroh fördert Feldhygiene

29.09.2010

Nach der Ernte ist vor der Ernte – dies gilt in besonderer Weise für den Umgang mit Maisstroh. Das Ziel der Maisstrohzerkleinerung ist es, die Feldhygiene zu verbessern. Durch eine ausreichende Bearbeitung der Erntereste vergrößert sich die Oberfläche und die Mikroorganismen im Boden können verstärkt aktiv werden. Auf diese Weise wird die Rottephase beschleunigt. Das wiederum vermindert technische Probleme bei der Aussaat der Folgekultur. Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, wird das Stroh- und Stoppelmanagement auch vor dem Hintergrund der Verminderung des Infektionsrisikos von Krankheiten und Schädlingen immer wichtiger.

So ist der Maiszünsler beispielsweise darauf angewiesen, an der Oberfläche an Maisstroh oder Wurzelstrünken zu überwintern. Im Herbst wandern die Larven in das Maisstroh oder die Wurzelstrünke, um sich dort im Frühjahr zu verpuppen. Der Zyklus des Maiszünslers wird empfindlich gestört, wenn diese Maisreste an der Oberfläche fehlen. Durch intensives Mulchen und Schlegeln der Stängel oder durch  Pflügen, soweit dies aus Gründen des Erosionsschutzes im Zuge von Cross Compliance möglich ist, steigt die Sterblichkeit erheblich, da die Larven es vielfach nicht schaffen, aus dem Boden an die Oberfläche zu gelangen.

Auch die Fusariosen im nach Mais folgenden Getreide lassen sich durch die Zerkleinerung und Einmischung der Ernterückstände in den Boden vermindern, da die Fusariumpilze zur Entwicklung auf Strohreste auf der Bodenoberfläche angewiesen sind. Fusariumpilze vermehren sich auf den Reststoppeln. Zur Getreideblüte im Frühsommer vermehren sie sich. Anschließend infizieren sie die Ähren und führen zur Mykotoxinbelastung im Futtermittel.

Prof. Bernd Lehmann von der Fachhochschule Osnabrück hat in Versuchen nachgewiesen, dass die intensive Zerkleinerung des Maisstrohs den biologischen Abbau fördert. Demnach reduziert eine spleißende Zerkleinerung und intensive Einmischung der Stoppelreste die DON-Gehalte im Getreide um bis zu 86 Prozent. Bei kurzen Stoppelresten empfiehlt er die Zerkleinerung mit Schleglern, diese erreichen allerdings nur stehende Stoppelreste wirkungsvoll. Stoppelreste mit höheren Trockensubtanzgehalten und festeren Knoten sind schwerer zu zerkleinern. Bei längeren Stoppeln muss die Werkzeugwirkung intensiviert werden. Der Markt bietet für diese Maßnahmen eine Vielzahl von Geräten an. Bei der Auswahl sollte die Arbeitsqualität der Zerkleinerung im Vordergrund stehen.

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