Von grundlegender Bedeutung ist der Trockenmassegehalt, da sich alle organischen und anorganischen Nährstoffe in der Trockenmasse eines Futtermittels befinden. Er ergibt sich nach Bestimmung des Wassergehaltes. Der Trockensubstanzgehalt der Maisfuttermittel schwankt in erheblichem Umfang. Am niedrigsten ist er bei Maissilagen (27 bis 38 %), am höchsten in den trockenen Maiskörnern (86 %). Lieschkolbenschrot (LKS) und Corn-Cob-Mix (CCM) liegen mit durchschnittlich 60 % dazwischen.
Der Rohproteingehalt wird aus dem analysierten Stickstoffgehalt berechnet. Für die Ernährung der Tiere ist er nur beschränkt aussagekräftig. Er verdeutlicht allerdings, dass Maisfuttermittel generell einen sehr niedrigen Eiweißgehalt haben. Für die Wiederkäuerfütterung ist auf Grund der Besonderheiten des mikrobiellen Proteinstoffwechsels die Abbaubarkeit des Rohproteins der Futtermittel im Pansen durch Mikroorganismen von besonderer Bedeutung. Nur das unabgebaute Futterrohprotein (UDP) dient direkt der Proteinversorgung der Tiere, während aus dem abgebauten Futtereiweiß bei gleichzeitiger Verfügbarkeit von Energie Mikrobenprotein gebildet wird. Für die Wiederkäuer ist dieses die Hauptversorgungsquelle an Protein.
In der Schweinefütterung spielt die biologische Wertigkeit des Proteins die entscheidende Rolle. In diesem Zusammenhang interessieren vor allem die Gehalte des Rohproteins an den wichtigsten essentiellen Aminosäuren wie Lysin, Methionin plus Cystin, Threonin und Tryptophan.
Der Fettanteil der verschiedenen Maisfuttermittel ist nahezu doppelt so hoch wie in Weizen und Gerste. Beim Einsatz von CCM und Maiskörnern in der Schweinemast ist zu beachten, dass Maisöl einen sehr hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren (Polyensäuren) hat. In größeren Anteilen in der Futtermischung kann dies zu einer unerwünschten weichen Konsistenz des Schweinespeckes führen. Deshalb sollte in Mischungen, die sehr hohe Anteile an CCM oder Körnermais enthalten, kein weiteres Pflanzenöl (z.B. Sojaöl) eingesetzt werden.
Rohfaser besteht aus Zellulose und Lignin (Holzstoff) sowie anderen Bauelementen der Zellwände. Diese Stoffe werden zusammengefasst als Faserstoffe, Gerüstsubstanzen oder Zellwandbestandteile bezeichnet. Ihr Anteil ist besonders hoch in Stängeln und anderen verholzten Pflanzenteilen. In der Wiederkäuerernährung ist die Rohfaser aufgrund der Bedeutung für die Futterstruktur und als Nährstoff für die Mikroorganismen im Pansen ein unverzichtbarer Bestandteil der Futterration. Alle Tiere mit einhöhligem Magensystem können dagegen Rohfaser kaum verdauen, ein gewisser Anteil an "Ballast" (z.B. bei Zuchtsauen) ist jedoch erwünscht.
Wie die Rohfaser gehören auch Stärke und Zucker zu den stickstofffreien Extraktstoffen. Aus ernährungsphysiologischer Sicht interessiert ihr Gehalt in den Futtermitteln besonders. Zucker spielt bei den Maisfuttermitteln keine Rolle. Anders sieht es bei der Stärke aus. Besonders in den Maiskörnern und im CCM ist der Stärkegehalt mit 63 bis 66 % der Trockenmasse sehr hoch.
Die bei der Weender Analyse ausgewiesene Rohasche enthält neben den vom Tierkörper benötigten Mineralstoffen auch Sand, der als HCL-unlösliche Asche noch gesondert ermittelt werden kann. Diese ist in der Tierernährung keinesfalls erwünscht. Bei den Ernteverfahren für die verschiedenen Maisfuttermittel besteht allerdings kaum die Gefahr, dass in größerem Umfang Erde in das Erntegut gelangt.Dennoch spielt gerade der Rohaschegehalt für den Energiegehalt der Maissilage eine erhebliche Rolle, da ein zunehmender Rohaschegehalt den Energiegehalt mindert. Bei den Mineralstoffen interessieren besonders Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium und Kalium, bei den Spurenelementen Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Kobalt, Jod und Selen.
Maissilage und Maiskörner sind relativ mineralstoffarm. Dies trifft besonders für Calcium und Natrium zu. Der Phosphorgehalt liegt in einem mittleren Bereich. Für Tiere mit einhöhligem Magensystem (Schweine, Geflügel) ist der Phosphor allerdings schlecht verwertbar, da er überwiegend in der Phytat-Bindung vorliegt und diese Tiere nicht über das für die Verdauung dieser Verbindung erforderliche Enzym Phytase verfügen. Die Verdaulichkeit hängt deshalb von dem im Futtermittel vorhandenen Phytasegehalt ab.
Die Gehalte sind im Vergleich zum Bedarf der Tiere relativ niedrig. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass sie großen Schwankungen unterliegen und deshalb stets eine Spurenelementergänzung vorzunehmen ist.
Verdaulichkeit von Futtermitteln
Voraussetzung für die Verwertung von Nährstoffen im Stoffwechsel und deren energetische Nutzung ist die Verdaulichkeit des Futtermittels. Diese wird im Tierversuch ermittelt. Aus den verdaulichen Nährstoffen wird die verdauliche Energie abgeleitet, die zurzeit noch in der Pferdefütterung als Energiemaßstab angewendet wird. Eine genauere Vorhersage über die Leistung von Futtermitteln wird durch die Berücksichtigung der Energieverluste über den Harn und insbesondere bei Wiederkäuern durch das bei der mikrobiellen Fermentation entstehende Methan möglich.
Werden diese von der Verdaulichen Energie abgezogen, erhält man die Umsetzbare Energie (ME, englisch: "metabolisable energy"). Sie ist in der Schweine-, sowie Geflügel- und Rinder- (Aufzucht- und Mast-) fütterung der gültige Energiemaßstab, wobei bei Schweinen noch weitere Korrekturen (bakteriell fermentierbare Substanz) vorgenommen werden. Wird von der umsetzbaren Energie noch die thermische Energie in Abzug gebracht, kommt man zu der Nettoenergie. Diese wird in der Milchviehfütterung als Maßstab (NEL= Nettoenergie-Laktation) verwendet.